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Königsberg
Die Glut ließ die Glocken der Marienkirche von Königsberg läuten
Die Lobgesänge auf die Schönheit der Königsberger Marienkirche haben eine lange Tradition. „Ich habe dergleichen in Deutschland in einem solchen Städtchen noch nicht gesehen“, soll der Feldherr Johann Tilly gesagt haben, als er während des Dreißigjährigen Kriegs mit seinem Heer Königsberg besetzte.
Von unserem Redaktionsmitglied Klaus Gimmler
 |  aktualisiert: 17.07.2022 02:32 Uhr

Dabei wurde eine erstaunliche Entdeckung gemacht: Bei den Fundamenten der Kirche wurde ein Gräberfeld mit schätzungsweise 500 Toten gefunden, die mit zahlreichen Grabbeigaben, das Antlitz gegen Osten gerichtet, beerdigt worden waren. Oelenheinz stellte fest, dass die Toten in drei Schichten eng übereinander bestattet lagen. Hatte eine blutige Schlacht stattgefunden?

Einige Generationen später versuchte der mittlerweile verstorbene Königsberger Heimatforscher Rudolf Mett zu klären, was sich zugetragen haben könnte. Er glaubt, dass die Massenbestattung durch ein Ereignis ausgelöst worden war, das im 7. Jahrhundert zu suchen ist. Der Angriff der Slawen könnte eine solche Begebenheit sein. Oder vielleicht war es auch eine Seuche, die die Bewohner hinraffte. Doch eine eindeutige Antwort auf die Frage der Herkunft des Gräberfelds gibt es bis heute nicht.

Die jüngste Renovierung ist aus dem Jahr 2009. Die Elektrik, Heizungs-, Beleuchtungs- und Lautsprecheranlage wurden neu gemacht. So kann die Kirche auch weiterhin für große Konzerte genutzt werden. Sie weist eine bemerkenswerte Ausstattung auf: bunte Glasfenster im Chor, einen modernen Flügelaltar mit der Darstellung des Leben Jesu von Heinz Heiber aus Nürnberg und eine von Moses getragene Barockkanzel beherbergt die Marienkirche.

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