Als „Blume in Franken“ bezeichnete sie Leopold Oelenheinz, der die Marienkirche um 1900 restaurierte.
Die Marienkirche hat auch eine lange, tragische Geschichte. Mit dem Bau der Kirche wurde 1397 begonnen, im Jahre 1640 stand sie in Flammen. Plündernde Horden steckten die Kirche während des Dreißigjährigen Krieges in Brand. Fassungslos reagierten die Menschen, als sie erlebten, wie ihre Kirche niederbrannte. Der Königsberger Chronist Johann Werner Krauß berichtete in bewegenden Worten, dass von der großen Glut die Glocken im Turm zu läuten begannen, sodass es weithin zu hören war. Nur das Gewölbe des hinteren Chors nebst den Außenmauern widerstand den Flammen.
Doch die Königsberger verzagten nicht, was angesichts der ungeheuren Not, die zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges herrschte, erstaunlich war. Mitten in den Kriegsnöten begannen die Bürger mit der schwierigen Aufbauarbeit. Im Chor der Marienkirche wurde der Gottesdienstraum eingerichtet und es wurde mit dem Wiederaufbau begonnen, der 60 Jahre dauerte. Im Jahre 1700 feierte die Gemeinde die Fertigstellung mit einem Dankgottesdienst.
Die Marienkirche, wie sie sich heute präsentiert, geht auf die große Restaurierung zurück, die 200 Jahre später erfolgte. Unter Leitung von Professor Leopold Oelenheinz wurde zwischen 1898 und 1904 der ursprüngliche Zustand des Baus anhand von uralten Vorbildern, gotischen Fragmenten und früheren Baubeschreibungen wiederhergestellt. Die mächtigen Eichensäulen, die das verfallende Tonnengewölbe mit dem Kassettendach trugen, wurden durch Sandsteinpfeiler ersetzt. Die Kirche bekam wieder ein Kreuzgewölbe im Stil des Vorgängerbaus.