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WÜRZBURG
Die Chance auf ein neues Leben
Die Chance auf ein neues Leben       -  Heiner Röschert aus Eibelstadt (Lkr. Würzburg) möchte mit der Gründung eines Netzwerks das Bewusstsein für das Thema Organspende stärken.
Foto: Theresa Müller | Heiner Röschert aus Eibelstadt (Lkr. Würzburg) möchte mit der Gründung eines Netzwerks das Bewusstsein für das Thema Organspende stärken.
Sina Oligmüller
 |  aktualisiert: 27.04.2023 01:33 Uhr

Die Beschäftigung mit dem Tod nimmt die Angst davor

Ein Organspendeausweis stellt auch für die Angehörigen eine Erleichterung dar, sagt Heiner Röschert. „Man befindet sich im Ausnahmezustand und muss dann so eine Entscheidung treffen.“ Felix habe durch seinen Beruf ein besonderes Bewusstsein für die Thematik gehabt. Sogar an seine Freunde hatte er die Ausweise verteilt. Sie sollten nichts verschieben, so wie es viele tun. Röschert rät dazu, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen. „Wenn man sich mit dem Tod beschäftigt, dann nimmt das die Angst“, sagt er.

Zum Starttermin am 26. April hat er schon einige Zusagen. Bei dem Treffen, bei dem es ihm „vor allem um das Zusammenführen der beiden Parteien aus Spendern und Empfängern“ geht, erhofft er sich auch Unterstützer für den Aufbau der entsprechenden Webseite zu finden und einen Stellvertreter mit ins Boot zu ziehen. „Ich brauche unbedingt Helfer“, sagt er, der aktuell alles alleine organisiert. Er wolle nicht immer vorne dran stehen, sondern auch selbst Teil der Gemeinschaft werden. In seinem Leben soll sich nicht immer alles um Organspende drehen. „Es gibt viele schöne Dinge, die man unternehmen kann.“

Die Frage, ob er der Meinung sei, dass sein Sohn in den Menschen weiterlebe, denen er seine Organe gespendet hat, verneint er. „Meine  Kinder sind auf dem Friedhof beigesetzt, dort finde ich sie auch. Die körperliche Hülle existiert nicht mehr, aber der Rest bleibt.“ Und über das, was bleibt, finden fremde Menschen zusammen. Angehörige und Spendenempfänger. Die einen, die mit dem Tod konfrontiert wurden und die, denen die Toten die Chance auf ein neues Leben geschenkt haben. „Der Dank sollte nicht den Angehörigen gelten, sondern immer zuerst den Spendern.“


Netzwerk Organspende

In Deutschland warten laut der Deutschen Stiftung Organtransplantation mehr als 10 000 Menschen auf ein neues Organ, 2015 wurden 3083 transplantiert. Die Stiftung Eurotransplant ist zuständig für die Zuteilung der Organe nach Deutschland, die Niederlande, Belgien, Luxemburg, Österreich, Ungarn, Kroatien und Slowenien. Ein gespendetes Organ, das in Deutschland entnommen wird, kann also auch einem Empfänger in einem der genannten Länder zugutekommen.

Das Netzwerk Unterfranken von Heiner Röschert trifft sich am Dienstag, 26. April, um 18.30 Uhr im Selbsthilfehaus der Stadt Würzburg in der Scanzonistraße 4. „Über zahlreiche Teilnehmer würde ich mich sehr freuen“, sagt Röschert. Das Logo des Netzwerks zeigt eine sterbende Sonne, die den kleinen Sonnen den fehlenden siebten Strahl spendet.

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