
In einem Chat, der auf der Internetseite des Netzwerks eingerichtet wird, sollen sich Betroffene außerdem an Experten wenden können und viele Informationen rund um das Thema Organspende bekommen. Auch für die Organempfänger kann der Kontakt zu Angehörigen von Spendern wichtig sein. Viele hätten jedoch Hemmungen, sich an die Hinterbliebenen der Spender zu wenden, weil sie fürchteten, neue Wunden aufzureißen, so Röschert. Auch fühlten sie sich oft nicht wohl in ihrer Haut, wenn sie von ihrem glücklichen Leben sprächen, während der Grund für ihr Überleben, der Spender, tot sei. „Ich will das aber hören!“, hat Heiner Röschert einer Organempfängerin bei einem von der DSO organisierten Treffen gesagt.
Dank einer Spende hat sie überlebt und ist inzwischen Mutter zweier Kinder. Ein gespendetes Organ hat somit drei Menschen das Leben ermöglicht. Sieben Organe können einem Spender maximal explantiert werden, deren Zustand letztlich erst bei der Entnahme festgestellt wird. Eine Spende ist unabhängig vom Alter möglich, auch das wissen viele nicht, sagt Röschert. Dabei werde viel Aufklärungsarbeit seitens der Transplantationszentren und Krankenhäuser geleistet.
Das Juliusspital Würzburg und das Uniklinikum beispielsweise sind mehrfach mit dem Bayerischen Organspendepreis ausgezeichnet worden, der denjenigen Krankenhäusern verliehen wird, die sich im Vorjahr „besonders um das Thema Organspende verdient gemacht haben“. Dazu zählen besondere Schulungen des Krankenhauspersonals und Betreuung der Angehörigen. In Röscherts Netzwerk sollen auch Ärzte ihre Erfahrungen miteinbringen und davon berichten. Insgesamt werden sich die Themen nicht nur um Bewältigung von Tod, Trauer und Krankheit drehen, auch Freude und Dankbarkeit werden eine wichtige Rolle spielen.