Das 34. Aufeinandertreffen der viermaligen Weltmeister war von höchstem Respekt geprägt. Nur keinen Fehler machen, lautete auf beiden Seiten die Devise. Bereits die deutsche Aufstellung hatte gezeigt, dass Löw vor allem eine sichere Defensive wichtig war. Wie schon beim 4:1 im letzten Aufeinandertreffen im März in München stellte der Bundestrainer von einer Vierer- auf eine Dreier-Abwehrkette um. Benedikt Höwedes kehrte damit ins Team zurück, dafür wurde der gegen die Slowakei noch überragende Wolfsburger Julian Draxler geopfert.
Vor 38 764 Zuschauern im Nouveau Stade de Bordeaux glich das Duell eher einer Partie Rasenschach. Die Italiener, bei denen es für den angeschlagenen 2006er Weltmeister Daniel de Rossi erwartungsgemäß nicht zu einem Startelf-Einsatz reichte, agierten äußerst defensiv und überließen der DFB-Auswahl die Spielkontrolle. Beim Weltmeister ging jedoch die defensive Kompaktheit zulasten des Offensivspiels, in dem es kaum zu Überzahlsituationen kam. Gerade die linke Draxler-Seite lag völlig brach, Özil hing in der Luft. Vom Chancen-Feuerwerk wie etwa gegen Nordirland (1:0) oder der Slowakei (3:0) blieb nicht mehr viel übrig.