zurück
MÜNCHEN
Der Ersatzzahn aus der Ecke
Bearbeitet von Martina Riederle
 |  aktualisiert: 16.12.2020 11:24 Uhr

Was heute gilt:

Heute wird diese Empfehlung nicht mehr so pauschal ausgesprochen. Denn ein Herausoperieren der Weisheitszähne birgt ebenfalls Risiken wie eine Wundinfektion oder die Schädigung eines Nervs. „Eine prophylaktische Entfernung ist zwar kein Fehler, man ist aber heute viel vorsichtiger geworden“, sagt Professor Michael Ehrenfeld, Direktor Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie am Klinikum der Universität München.

„Statistisch gesehen verursacht jeder fünfte bis sechste Weisheitszahn, der nicht durchbrechen kann, im Lauf des Lebens irgendwelche Komplikationen“, sagt Ehrenfeld. Er empfiehlt, auf der Grundlage eines Röntgenbildes das individuelle Risiko abzuschätzen.

Groß wie Backenzähne und nicht nur überflüssig

„Es gibt verschiedene Kriterien, ob man im Einzelfall einen Weisheitszahn entfernt oder im Kiefer belässt“, sagt Zahnarzt Driss Wartini von der Unabhängigen Patientenberatung Deutschland. Etwa wenn genügend Platz vorhanden sei, solle man erst einmal abwarten. Zumal Weisheitszähne auch als Ersatz für verlorene und geschädigte Zähne herhalten können. In ihrer Form und Funktion entsprechen sie den großen Backenzähnen und sind daher nicht grundsätzlich überflüssig.

| 123 |
 
Themen & Autoren / Autorinnen
Bundeszahnärztekammer
Ludwig-Maximilians-Universität München
Menschliche Evolution
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen