Von Anfang an war der Kauffrau dabei klar, dass man etwas Besonderes bieten musste. „Die ersten zwei Wochen habe ich jeden Tag Veranstaltungen angeboten: von der Lesung über die Kunstausstellung bis hin zum Salongespräch.“ So hat sich bei auch heute noch um die 40 Veranstaltungen im Jahr relativ schnell die Nische herauskristallisiert, in der das Geschäft funktioniert. Mal kreiert ein Koch von der Steinburg ein Fünf-Gänge-Menü auf der Ladentheke, mal findet im gemütlichen Verkaufsraum ein Minikonzert statt oder man trifft sich beim Kleidertischgespräch. Die Ideen gehen der 51-jährigen dabei nicht aus: Seit einigen Jahren steht in der Würzburger Uni-Klinik auch ein „Buchautomat“, an dem man statt Getränken eine erlesene Auswahl an Büchern ziehen kann.
„Der Kredit ist abbezahlt, und auch wenn man im Buchhandel nicht reich werden kann – zum Leben langt es“, verrät die gebürtige Würzburgerin. An vielen Schulen ist die engagierte Buchhändlerin gern gesehener Dauergast. Vor allem Kindern mit Leseschwäche nimmt sie sich dabei besonders an. Vom Börsenverein des Buchhandels, dem Dachverband der Buchbranche, erhielt Pohl dafür mittlerweile zum dritten Mal in Folge das Siegel für vorbildliche Leseförderung verliehen.