Da ist es wichtig, das sich die Gesellschaft ihrer Aufgabe bewusst wird und darüber verständigt. Kritische Fragen, wünscht sich Meesmann, müssten dabei erlaubt sein. Zum Beispiel, was Armutsbekämpfung in den Fluchtländern angeht. Und natürlich die große Herausforderung der Integration und des Zusammenlebens der verschiedenen Kulturen: Wenn Menschen, die in diesem Zusammenhang Probleme ansprechen, leichtfertig in die „rechte Ecke“ gestellt werden, sei eine fruchtbare Auseinandersetzung kaum mehr möglich, so Meesmann. Bei der am Sonntag von Main-Post-Chefredakteur Michael Reinhard moderierten Runde soll es kein Korsett geben, soll offen diskutiert werden.
Im ersten Teil tragen sieben Gäste ihre Thesen zum Thema vor: Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, die evangelische Dekanin Edda Weise, Dompfarrer Jürgen Vorndran, Tropenmediziner August Stich vom Missionsärztlichen Institut, Würzburgs Sozialreferentin Hülya Düber, Professor Andreas Warnke, langjähriger Leiter der Kinder- und Jugendpsychiatrie an der Würzburger Uniklinik, und gleich zu Beginn Klaus Vogel (Berlin). Der Kapitän und promovierte Historiker steuerte bis vor eineinhalb Jahren noch Containerschiffe für die Reederei Hapag Lloyd über die Weltmeere.