
Erstmals gibt es vier Stammbäume bekannter Familien, als Fundgrube für die Ahnenforscher, darunter auch die Vorfahren der Autorin selbst. Außerdem Berichte zu echten Dorf-Institutionen, wie der Bäckerei Gäb, der Brauerei Stremel oder dem Obsthof Lehnemann. Wer weiß schon, dass die Pfauen und Papageien des Schweinfurter Tiergartens im Winter in den großen, warmen Hallen von Georg Stremel untergebracht waren.
Das grausame Schicksal der jüdischen Nachbarn in der Nazizeit wird ebenso beleuchtet wie das harte Los der Zwangsarbeiter, die oft Bunker und Stollen graben mussten. Einige der Heimatlosen haben sich nach der Befreiung mit wilden Plünderungen und Überfällen gerächt, besonders brutal in der Storchenmühle. Es gab aber auch an der Wern Zeichen der Menschlichkeit, etwa ein orthodoxes Weihnachtsfest, bei denen einmal „die Russen“ von Einheimischen bewirtet worden sind.
Viele Erzählungen der Zeitzeugen drehen sich um die schweren Luftangriffe im Krieg, als ein Kommandobunker der Schweinfurter Luftabwehr in der heutigen Ludwigstraße Niederwerrn gestanden hat. Die Dorfbewohner harrten bei Alarm in den großen Gewölbekellern aus, etwa der Brauerei.