
„Wenn ein alter Mensch stirbt, dann ist es, als ob eine Bücherei verbrennt“: Bürgermeisterin Bettina Bärmann hat bewusst dieses afrikanische Sprichwort ihrem Vorwort vorangestellt. Es ist jedes Mal eine eigene Welt, die mit der Vergangenheit eines Dorfes zu verschwinden droht. Insofern gilt es, die Berichte der älteren Generation rechtzeitig zu sichern.
„So war das Leben früher“, nennt sich Band 2 der Befragungen alteingesessener Nieder- und Oberwerrner. Erzählt wird von vielen kleinen, mal amüsanten, mal tragischen Dingen des Alltags, über die man sonst in keinem Geschichtsbuch etwas erfährt.
Mundartdichterin und Hobbyautorin Gisela Bartenstein-Eschner sowie Siegfried Eschner haben ihren Ruhestand genutzt für Gespräche und fürs fleißige Sammeln von Erinnerungen und Denkwürdigkeiten. Der Ehemann übernahm Buch- und Bildgestaltung, die Autorin hat die Erlebnisse der letzten Zeitzeugen niedergeschrieben, auf insgesamt 200 Seiten und mit vielen Fotos aus Alt-Niederwerrn und -Oberwerrn. Zum Beispiel Hochzeitsfotos, wo noch stolz mit Säbel und Pickelhaube posiert wird oder riesige Ochsen als Traktor dienten und strenge Nonnen den ersten Oberwerrner Kindergarten geleitet haben.