
Den deutschen Bauern geht es nicht gut, sie klagen über Preisdumping im Handel. Nicht genug der schlechten Nachrichten: Nun will die Saatgut-Treuhandverwaltung GmbH (STV) viele Millionen Euro sogenannter Nachbaugebühren eintreiben.
Der „Nachbau“ nahm gegen Ende des vergangenen Jahrtausends stark zu
Jahrhunderte galt das Landwirte-Privileg: Ein Bauer kauft Saatgut, bringt es auf den Feldern aus, und von der Ernte behält er einen Teil zurück, um wieder säen zu können. Der „Nachbau“ nahm gegen Ende des vergangenen Jahrtausends stark zu. Bei den Saatgutzüchtern, die in Deutschland nach eigenen Angaben rund eineinhalb Milliarden Euro jährlich umsetzen und rund 12 000 Menschen beschäftigen, kam weniger Geld an.
Die Politik reagierte. Seit 1996 gelten in der EU neue Regeln für den Sortenschutz. Beim Nachbau von Erntegut für Saatzwecke müssen Gebühren an den Züchter bezahlt werden. Deren Höhe ist vom Alter der Sorte abhängig und beträgt bei Getreide rund zehn Euro pro Hektar.