Im Vertrauen auf das gute Ende, sei jeder aufgerufen, das zu tun, was er selbst dazu beitragen könne. Alles andere könne man getrost Gott überlassen.
Insofern vertraue die evangelische Kirche auch darauf, dass die jetzige Veränderung in der Klinikseelsorge auch Chancen berge und nicht nur Wehmut auslöse. Letztere bekam Raum in den Erinnerungsstücken, welche die Gottesdienstteilnehmer anschließend zusammentrugen.
Wildfeuer erinnerte an das Jahr 1945, als die Johannis-Kirche in Schutt und Asche lag und die Gottesdienste der Gemeinde in dem kleinen Betsaal stattfanden. „Oft bis zu neun hintereinander, weil so viele Menschen das Bedürfnis nach Gottes Nähe hatten.“ In der Nachkriegszeit war der Betsaal auch für Grombühl die einzige evangelische Kirche.
Direkt an diese Zeit knüpften die Erinnerungen von Eva Kriwank von der alt-katholischen Gemeinde an. Von 1947 bis 1966 waren die Alt-Katholiken bei ihren Gottesdiensten zu Gast im Betsaal, bis sie in die alte Wache in der Zellerau und schließlich 1973 an ihren jetzigen Standort, die ehemalige Kapelle des missionsärztlichen Institutes (Friedenstraße 3) umzogen. „Ich bin hier zur Kommunion gegangen und gefirmt worden. Und eine diamantene Hochzeit in der Verwandtschaft habe ich hier auch mitgefeiert“, erzählte die 79-Jährige.