
„Für gemischte Ehen brauchte man damals noch die Genehmigung des Bischofs“, sagt Domkapitular Jürgen Lenssen, Kunstreferent der Diözese und Sohn des Gnadenhochzeitspaars.
Am 15. November 1946 wurde standesamtlich, am Tag darauf kirchlich geheiratet. Die Zugfahrt der Mönchengladbacher Verwandten nach Kleinbardorf hat Hugo Lenssen als recht abenteuerlich in Erinnerung: „Der Zug war überfüllt, Mutter und die anderen mussten durchs Zugfenster einsteigen.“
Die Fahrt endete im Nachbardorf Kleineibstadt, wo alle mit Pferd und Kutsche zur Feier abgeholt wurden. Das als Hochzeitsbraten aufgetischte Schwein war zuvor bei verdunkeltem Fenster im Haus von Rosas Eltern schwarz geschlachtet worden.
Noch bevor er als Soldat eingezogen wurde, hatte Hugo Lenssen, gelernter Stoffmacher, seine Meisterprüfung abgelegt. Eigentlich wollte er nach der Hochzeit auf die Mönchengladbacher Textiltechnikschule gehen. Doch die Versorgungslage war in seiner Heimatstadt noch extrem schlecht. So zog das junge Paar nach der Geburt ihres Sohnes erst einmal nach Bad Neustadt an der Saale, wo Hugo Lenssen einen Job bei Siemens bekam.