Waldenfels war bei der Davis-Cup-Partie in Frankfurt anfangs Beckers Nachbar und erinnerte sich: „Es hat nicht lange gedauert, da saß er in der Spielerbox.” An der unerwarteten Niederlage der Mannschaft mit Top-Talent Alexander Zverev und dessen älterem Bruder Mischa änderte das nichts. Der jüngere Zverev war gerade ein halbes Jahr auf der Welt, als Becker gemeinsam mit Carl-Uwe Steeb Kapitän Niki Pilic als Davis-Cup-Verantwortlichen ablöste. Der schwer getroffene Pilic - immerhin verantwortlich bei den drei deutschen Cup-Triumphen 1988, 1989 und 1993 - warf Becker später vor, als Teamchef gescheitert zu sein und von oben auf die anderen geguckt zu haben.
Mit zwei Jahrzehnten mehr Lebenserfahrung und seinem erfolgreichen Trainer-Engagement beim einstigen Weltranglisten-Ersten Novak Djokovic als Empfehlung kehrt Becker nun zurück. „Er hat sämtliche Stationen im Verband durchlaufen und kann in jedem Bereich seine Erfahrung einbringen”, sagte Steeb. Waldenfels hob die dreijährige Tätigkeit für Djokovic hervor: „Er hat das optimal gemacht und eine Leistung erbracht, um eine Kontinuität und eine Steigerung reinzubringen.”