Zwischen trübsinniger Niedergeschlagenheit und euphorischer Hochstimmung liegen manchmal 122 Stunden. Nachdem die leidenschaftlichsten ihrer Anhänger Würzburgs Erstliga-Basketballern am Ostermontag noch demonstrativ den Rücken zugekehrt und nach der 66:81-Schlappe gegen Tübingen aus der heimischen Halle gepfiffen hatten, feierten rund 400 mitgereiste Fans die s.Oliver Baskets am Samstagabend nach dem 81:70-Erfolg bei den Crailsheim Merlins mit Überschwang.
Nun darf man – alleine schon der Stochastik wegen – getrost davon ausgehen, dass nicht alle Baskets-Gefolgsmänner an einer bipolaren Störung leiden, umso erstaunlicher erscheint dieser fliegende Wechsel zwischen zu Tode betrübt und himmelhoch jauchzend. Was nur ein Sieg so alles bewirken kann.
Dru Joyce bediente sich situations- und stimmungsabhängig denn auch aus der Schublade, in der die Vokabeln mit etwas mehr Ergriffenheit abgelegt sind: „Die Fans haben uns bei unserem letzten Spiel zurecht hart kritisiert. Ihnen waren wir diesen Sieg heute schuldig“, meinte der Baskets-Kapitän, nachdem er in der Fan-Gemeinde gebadet hatte. Die gesamte Mannschaft tummelte sich nach dem Ertönen der Schlusssirene in dem Block, und es wirkte, als wollte jeder einzelne Spieler jeden der Mitgereisten persönlich abklatschen.