Nikias Arndt jagte im Stile eines Zeitfahrers die Zielgerade hinauf, dann schüttelte er enttäuscht den Kopf. Ganz knapp hat der 25-jährige Bonner bei seiner ersten Tour-Teilnahme nach einer schweißtreibenden 190-Kilometer-Flucht einen Etappensieg verpasst.
Mit einer Mischung aus Enttäuschung und Stolz stand Arndt am Teambus und ließ seine wohl bewegendsten Tour-Momente Revue passieren. „Natürlich bin ich enttäuscht. Wenn ich in einer Ausreißergruppe fahre, will ich auch gewinnen. Aber Boasson Hagen war eindeutig der Stärkste. Er hat am Schluss den größten Punch. Da konnte ich nicht mehr mithalten”, sagte der 25-jährige Bonner. Trotzdem sei ein zweiter Platz auch „großartig”, merkte Arndt im Ziel der 19. Etappe der 104. Frankreich-Rundfahrt an.
Nur wenige Meter fehlten dem zweitplatzierten Arndt zum Sieg in der Hitze von Salon-de-Provence. Stattdessen jubelte Edvald Boasson Hagen, der den deutschen Sunweb-Profi kurz vor dem Ziel abgeschüttelt. Wie ein Zeitfahrer jagte Arndt dem Norweger noch hinterher, am Ende fehlten fünf Sekunden. Chris Froome gönnte sich dagegen im Gelben Trikot eine Bummelfahrt und erreichte mit 12:27 Minuten Rückstand hinter der Ausreißergruppe im Peloton das Ziel.