„Da braucht man schon Leidenschaft,“ geben die beiden zu. Die körperliche Anstrengung – und die festen Ladenzeiten – sind auch der Grund, warum die sie nun mit einem lachenden und einem weinenden Auge ihr Ladengeschäft aufgeben. Diesem urigen Eldorado wird auch die Stammkundschaft nachweinen, darunter private Sammler, aber auch Museen in der näheren und weiteren Umgebung. Denn hier fanden sich in ungezwungener Nachbarschaft hölzerne Beinprothesen aus dem Ersten Weltkrieg, Puppenküchen, Arzneifläschchen, Nippes in allen Variationen, Postkarten, Urkunden, Heiligenbilder, Mokkatassen, Karussellpferde, Gasmasken, Nickelbrillen, Glasaugen, Ochsenfurter Trachtenstücke und vieles mehr.
Spezialsammler und Raritätenjäger
Wer Glück hat und sich auskennt, konnte hier wahre Schätze finden, so der englische Spezialsammler, der stolz mit einer Bahn-Armbinde aus Kaiser Wilhelms Zeiten abzog, der knorrige norwegische Gartenzwergsammler, der chinesische Radiofreund, der Australier mit Faible für alte Ritterburgen oder der japanische Edeltischler, der reihenweise bemalte Zimmertüren aufkaufte, um daraus in seiner Heimat teure Designermöbel herzustellen. Und die antiken Holzski nutzt ein unerschrockener Sportler aus Oberbayern noch heute für historische Gaudi-Rennen.