Sich in den Sommerferien im Schwimmbad tummeln, das ist für die vier Kinder der Familie H. aus Würzburg nicht drin. Obwohl der Mann als Lkw-Fahrer Vollzeit arbeitet, reicht das Geld für die Familie nicht. Ungeplant ist nun das fünfte Kind unterwegs. Was die Existenzängste verschlimmert. „Die Familie fragt sich, wie es nun weitergehen soll“, sagt Anke Reinauer-Fackler von der Schwangerschaftsberatung der Würzburger Diakonie, die Frau H. derzeit berät.
Das Thema Armut und die Angst davor, sozial abzurutschen, beschäftigen Reinauer-Fackler und ihre Kolleginnen in der Schwangerschaftsberatung stark. Etwa 900 Mal im Jahr berät das Team zu Fragen rund um Schwangerschaft und Geburt. Etwa in jedem zweiten Gespräch geht es um eine aktuell schwierige finanzielle Situation oder um die Befürchtung, durch ein Kind zu verarmen. „Die Problematik besteht seit Jahren“, sagt Reinauer-Fackler.