Über die Theatervorstellungen schriebt Gorceix: „An den Nachmittagen der Aufführungen füllt sich die Halle mit einem lärmenden Publikum. Auf den Sitzplätzenoffenbaren die malerischen Kleider, dass Montmartre auf dem Galgenberg einen zusätzlichen Gipfel hat wachsen lassen“.
Es gab außerdem Fußballspiele, bei denen die im Lager vertretenen französischen Regionen gegeneinander antraten, und auch ein Chor und ein Orchester wurden auf die Beine gestellt. Jeden Sonntag gaben sie Konzerte auf eine eigens gebauten Bühne in einer leeren großen Baracke.
Gorceix berichtet aber auch über andere Zustände im Lager. Entlausungen der Häftlinge und unzureichende Nahrung, kranke Gefangene und der in ihm aufkommende Wunsch zu fliehen, „um meinen Platz an der Front wieder einzunehmen“.
Er beschreibt Ernteeinsätze bei Landwirten in der Region und Beisetzungen von verstorbenen Gefangenen auf dem Würzburger Friedhof, wo übrigens heute noch ein Denkmal an die getöteten französischen Soldaten erinnert. Darüber schreibt Gorceix in einem dem Buch beigefügten späteren Text, den er über einen Würzburg-besuch im Jahr 1935 verfasste. Dabei hatte er dann auch erste Erlebnisse mit einem nationalsozialtischen Aufmarsch in Würzburg.
Ergänzt wurde die Lesung von der jungen Cellistin Milena Ivanova, die Kompositionen von Bach, Massenet, Pablo Casals und Saint-Saens.