Wie aber ein Sagan - der Weltmeister von 2015 und 2016 - zu stoppen wäre, darüber müssten sich eher die anderen Teams den Kopf zerbrechen. Die Belgier mit Olympiasieger Greg van Avermaet, die Australier mit Tour-Sprintkönig Michael Matthews oder die Franzosen mit Julian Alaphilippe wären da gefragt. Die Taktik sei aber womöglich ohnehin wertlos, „wenn jemand wie Sagan sagt 'Hey, ich fahr einfach mal los'”, ergänzt Klier.
Bei seinen WM-Triumphen 2015 und 2016 fuhr Sagan, der nahezu ohne Helfer unterwegs war, in einer eigenen Liga. Nun winkt der Hattrick, was nicht einmal dem legendären Eddy Merckx gelang. „Das wäre etwas ganz Besonderes, dies als erster Fahrer zu schaffen. Der Titel ist eines meiner großen Saisonziele”, sagt Sagan.
Erst auf den letzten Drücker ist der Rad-Superstar - ähnlich wie im Vorjahr - nach Bergen angereist. Von einem fiebrigen Infekt war gar die Rede, am Ende sollen es aber nur Halsschmerzen gewesen sein, wie aus Sagans deutschem Bora-hansgrohe-Team zu hören war. „Vielleicht wollte er das Mannschaftszeitfahren nicht fahren”, spekulierte Martin. Wie auch immer, Sagan zog den verregneten Trainingsfahrten in Bergen die sonnige Wahlheimat Monaco vor.