Mit dem Feiertag am 3. Oktober steht ein langes Wochenende vor der Tür. Da stellt sich die Frage, wie wird das Wetter? Und danach, wie geht es im Oktober weiter? Erwartet uns ein goldener oder ein grauer Oktober? Die Antwort für die ersten beiden Oktoberwochen lautet: Mehr golden als grau. Aber es wird deutlich kühler. Wir haben mit der Wetterredaktion des Instituts für Wetter- und Klimakommunikation in Hamburg gesprochen.
Im historischen Vergleich könnte der diesjährige September im bundesweiten Mittel sogar noch der wärmste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen werden, sollte er auf den letzten Metern das Rennen nicht noch gegen den September 2006 verlieren. Obwohl dieser Monat von Meteorologen bereits vollständig dem Herbst zugerechnet wird, zeigte er sich äußerst sommerlich. Das Wetter war über weite Strecken sonnig, trocken und warm. Der Höhepunkt der schon hochsommerlich anmutenden Wetterlage wurde zwischen dem 12. und 14. September erreicht, als die Temperatur in vielen Regionen über 30 Grad stieg. Insbesondere im Norden und Westen Deutschlands war der September nun sogar wärmer als der eigentliche Sommermonat Juni.
Der Hochdruckeinfluss zieht sich in den nächsten Tagen an das Mittelmeer zurück und von Norden sickert langsam kühlere Luft zu uns ein. Tiefausläufer bringen den zumindest für Landwirte lang ersehnten Regen. Zwar gehen auch die Temperaturen auf 20 bis 15 Grad zurück und im Regen können die Werte auch herbstliche 12 Grad annehmen. Doch scheint zwischen Regenfronten und gewittrigen Schauern auch immer mal wieder die Sonne. Zum Feiertag am Montag spürt man den Herbst dann nur noch im Südwesten, wenn die morgendlichen Temperaturen schon mal bis auf den Gefrierpunkt zurückgehen können. In Verbindung mit Nebel ist auch Straßenglätte möglich. Am Tage treibt die Sonne die Temperaturen dann allerdings ganz verbreitet wieder auf Werte um 18 Grad.
Auch im Oktober kann es statistisch gesehen sogar noch einmal hochsommerlich warm werden. Läuft der sprichwörtlich „goldene Oktober“ zur Hochform auf, kann er in den ersten Tagen sogar noch einmal die Temperaturen über die 30-Grad-Marke befördern. Dies war beispielsweise am 3.10.1985 in Freiburg der Fall. Sommertage mit über 25 Grad sind dort sogar Ende des Monats noch möglich.
Bei Inversionslagen, bei denen der Nebel im Tal liegt und auf den Bergen die Sonne scheint, laden gerade die Berggipfel und Höhenzüge Süddeutschlands im Spätherbst des Öfteren mit sehr milden und sonnigen Tagen noch einmal zum Wandern ein.
Der Oktober kann aber auch anders. Abgesehen von den Inseln ist allerorten bereits mit Nachtfrösten zu rechnen. Selbst in den ersten Oktobertagen kann es bereits frostig werden. Knackig kalt kann es in der zweiten Monatshälfte insbesondere in süddeutschen Tallagen werden. In Oberstdorf sank beispielsweise am 25.10.2003 die Temperatur auf -12,7 Grad. Auf den Straßen ist Vorsicht anzuraten: In Verbindung mit Feuchte durch Niederschläge am Vortag oder Reif kann es auf den Straßen im Oktober besonders in den Nacht- und Morgenstunden glatt werden. Auch wenn das Thermometer noch weit über 0 Grad anzeigt, sollte man diesbezüglich insbesondere auf Brücken vorsichtig sein. Auch flache Nebelbänke sind in den frühen Morgenstunden tückisch, wenn die Sichtweite plötzlich auf weniger als 50 Meter sinkt. Und zumindest in höheren Lagen fällt im Oktober gewöhnlich auch der erste Schnee.
Am 28.10.2012 lagen beispielsweise am Klippeneck auf der Schwäbischen Alb schon 15 Zentimeter Schnee. Wer sich also nicht ausschließlich im Tiefland aufhält, ist nun schon gut beraten, an die Winterbereifung zu denken.
In den Übergangsjahreszeiten hat man es nicht immer leicht mit der Kleiderwahl. Im Radio werden Höchstwerte um 20 Grad verkündet und die Sonne soll sich auch zeigen. Doch geht man in den Morgenstunden die ersten Schritte vor die Tür, ist es schon recht kühl. Teils liegen die Temperaturen unterhalb der 10-Grad-Marke. Da empfiehlt sich der allzeit bewerte Zwiebel-Look. Mehrere Kleiderstücke übereinander sorgen in den Morgen- oder Abendstunden für eine wohlige Wärme. Zur Mittagszeit kann man sich dagegen von dem einen oder anderen Teil entledigen und sich der Herbstwärme erfreuen ohne gleich ins Schwitzen zu geraten. Auch die bewerte Übergangsjacke kann helfen. Sie kann unter Umständen die ersten Herbstwinde etwas abhalten und gleichzeitig Regenschauer abweisen.