
Im Streit um die Mehrheit an der Rhön-Klinikum AG hat der Hamburger Krankenhauskonzern Asklepios massive Kritik am Konkurrenten B. Braun Melsungen geübt. Dessen Verhalten sei "unangebracht" und gleiche dem aggressiven Auftreten eines Hedgefonds, sagte Asklepios-Chef Kai Hankeln am Donnerstag auf der Bilanzpressekonferenz seines Unternehmens.
Asklepios strebt durch ein neues Gemeinschaftsunternehmen mit Eugen Münch die Aktienmehrheit an dem von ihm gegründeten Rhön-Klinikum an. Dagegen wehrt sich das hessische Medizintechnikunternehmen B. Braun, das etwa 25 Prozent der Aktien an dem börsennotierten Krankenhauskonzern in Bad Neustadt (Lkr. Rhön-Grabfeld) hält. Unter anderem will Braun 134 Millionen Euro aus dem Rhön-Klinikum in Form einer Sonderdividende ziehen. Zudem soll eine außerordentliche Hauptversammlung dazu führen, dass der Rhön-Aufsichtsrat zugunsten von Braun umbesetzt wird.
Was Asklepios an Braun kritisiert
Die Hessen orientierten sich "nicht am Unternehmenswohl" des Rhön-Klinikums, sagte Asklepios-Vorstandsvorsitzender Hankeln am Donnerstag weiter. Sein Konzern wiederum habe "keine Absicht", Geld aus dem Rhön-Klinikum zu ziehen. "Rhön soll ein eigenständiges Unternehmen bleiben", so Hankeln.
Braun äußerte sich am Donnerstag nicht zu der Kritik von Hankeln. Am Tag zuvor hatte das Unternehmen mitgeteilt, allein am Wohl des Rhön-Klinikums und dessen Minderheitsaktionären interessiert zu sein.