Im Freistaat sind die Menschen in Oberbayern am wohlhabendsten: Diese Nachricht ist nicht überraschend. Erstaunlich hingegen ist die Schere, die sich in den vergangenen Jahren aufgetan hat. Und: Unterfranken schlägt sich passabel, was das verfügbare Einkommen der Privathaushalte angeht.
Einen Vergleich der Werte für 2008 und 2018 hat jetzt das Landesamt für Statistik in Fürth veröffentlicht. Demnach ist das verfügbare Einkommen in Oberbayern in den genannten zehn Jahren um 34,6 Prozent auf 28 384 Euro gewachsen. Mit deutlichem Abstand folgt Schwaben, wo die Menschen zuletzt 24 046 Euro im Jahr für Konsum und Sparen zur Verfügung hatten, ein Plus von 28,5 Prozent gegenüber 2008.
Mit 23 510 Euro im Jahr liegt Unterfranken hinter Mittelfranken (24 016) und vor Niederbayern (23 248) auf Rang vier der sieben bayerischen Regierungsbezirke. Die Inflationsraten seien in den Zahlen nicht herausgerechnet worden, so die Statistikbehörde in Fürth. Das verfügbare Einkommen gelte als wichtiger Indikator für den Wohlstand.
Mit einem fast identischen Wert von rund 23 100 Euro liegen die Oberpfalz und Oberfranken am Tabellenende. Allerdings lag dort der Anstieg gegenüber 2008 mit jeweils gut 30 Prozent in der Spitzengruppe. Das heißt: Die Oberpfälzer und Oberfranken sind zwar nicht besonders wohlhabend, sie haben aber neben den Oberbayern beim verfügbaren Einkommen am deutlichsten zugelegt.
Der Blick auf die bayerischen Städte und Kreise zeigt, dass der Großraum München und das Voralpenland dominieren. So hat ein Einwohner in München 32 766 Euro jährlich zur Verfügung. Das wohlhabende Starnberg schafft es mit 35 356 Euro an die bayerische Spitze.
Deutlich bescheidener leben müssen die Unterfranken. Den höchsten Wohlstandswert hat der Kreis Aschaffenburg mit 24 745 Euro pro Einwohner. Schlusslicht ist die Stadt Schweinfurt mit 21 029 Euro, was 59 Prozent des Wertes von Spitzenreiter Starnberg und 83 Prozent des Bayern-Durchschnitts (25 309 Euro) entspricht.
Wie die Werte in Mainfranken sind
Betrachtet man nur Mainfranken, dann haben die Menschen in Würzburg mit 24 272 Euro das größte verfügbare Einkommen. Dahinter liegen die Landkreise Würzburg, Main-Spessart, Schweinfurt, Kitzingen und Rhön-Grabfeld mit Werten zwischen 23 000 und 24 000 Euro.
Schwächer sind – abgesehen von der Stadt Schweinfurt als Schlusslicht – die Kreise Bad Kissingen und Haßberge mit jeweils gut 22 000 Euro je Einwohner. Zum Vergleich: Bayernweit Letzte sind die Städte Augsburg und Hof, die es jeweils knapp über die Marke von 20 000 Euro schaffen.