Einen Bilanzgewinn von 35 Millionen Euro meldet die börsennotierte Koenig & Bauer AG aus Würzburg für 2021. Wie das gut 200 Jahre alte Unternehmen auf der Hauptversammlung am Dienstag verkündete, wird es für die Aktionärinnen und Aktionäre wie schon in den beiden Vorjahren dennoch keine Dividende geben.
Das hänge mit einem Kredit der staatlichen Förderbank KfW "zur Risikovorsorge" zusammen, wie Finanzchef Stephen Kimmich auf der virtuellen Versammlung in Würzburg erläuterte. Demnach sind während der Laufzeit dieses Kredits Gewinnausschüttungen zum Beispiel in Form von Dividenden verboten, der Gewinn werde in die Rücklagen gesteckt. Wann das Unternehmen seinen Anteilseignern wieder etwas auszahlen kann, sei nicht klar, so Kimmich am Dienstag.
Auch Thema: Ukraine-Krieg und Russland-Geschäft
Der Krieg in der Ukraine und die Sanktionen gegen Russland spielten auf der Hauptversammlung immer wieder eine Rolle. Vorstandschef Andreas Pleßke sagte, dass Koenig & Bauer in beiden Ländern zusammen drei Prozent des Konzernumsatzes mache. Sein Unternehmen halte sich vollständig an die gegen das Putin-Regime verhängten Sanktionen.
In Russland unterhalten die Würzburger laut Pleßke eine auf Vertrieb ausgerichtete Tochterfirma mit 27 Beschäftigten und fünf Millionen Euro Jahresumsatz. In Verantwortung für diese Belegschaft habe Koenig & Bauer beschlossen, "die Gesellschaft weiter zu erhalten".
Verpackungsdruck weiter im Fokus
Indes werde China zu einem immer wichtigeren Markt, so Pleßke bei der Hauptversammlung. Mittlerweile mache der Konzern dort 11,5 Prozent seines Gesamtumsatzes – bei leicht steigender Tendenz.
Der Vorstandssprecher hob hervor, dass Koenig & Bauer im vergangenen Jahr das Umsatzziel von 1,1 Milliarden Euro erreicht habe. Die Prognose beim operativen Ergebnis sei mit 28,5 Millionen Euro übertroffen worden. Das Geschäft mit Maschinen zum Bedrucken von Verpackungen habe nach wie vor einen wachsenden Stellenwert. Die Aktionäre entlasteten den Vorstand nahezu einstimmig.