Das Personalkarussell bei der Fürstlich Castell'schen Bank dreht sich immer weiter: Jetzt springt auch der Vorstandsvorsitzende Sebastian Klein ab. Zuvor hatten schon mehrere Filial- und Abteilungsleiter der Würzburger Privatbank mit Sitz in Castell (Lkr. Kitzingen) den Rücken gekehrt. Für Aufhorchen sorgte auch der Wechsel mehrerer Kundenbetreuer zur Bethmann Bank, die 2020 in Würzburg eine Filiale eröffnen möchte.
In einer Mitteilung der Castell-Bank, die der Redaktion vorliegt, heißt es, dass Klein sich nach neun Jahren – erst als Aufsichtsratsmitglied, dann als Vorstandsvorsitzender – entschlossen habe, zum 30. September sein Amt niederzulegen. Er wolle sich "neuen beruflichen Herausforderungen" stellen. Die Eigentümer, die Familienoberhäupter Castell-Castell und Castell-Rüdenhausen, und der Aufsichtsrat "bedauern diese Entscheidung von Herrn Dr. Klein nachdrücklich, wollen aber seinem Wunsch entsprechen".
Lob für und Kritik an Klein
Klein habe die Bank weiterentwickelt, ablesbar an "stetig angestiegenen Kapitalquoten" und an einem "profilierten Investmentansatz", lässt Aufsichtsratsvorsitzender Andreas de Maizière verlauten. Bankintern hatte freilich in jüngster Zeit der Abgang mehrerer leitender Mitarbeiter für Verunsicherung und Kritik am Führungsstil gesorgt, wie die Redaktion erfahren hat. Nicht jeder war offensichtlich mit der Linie des Vorstandsvorsitzenden einverstanden.
Vorerst wird die Position Kleins nicht neu besetzt. Die weiteren Vorstandsmitglieder, Klaus Vikuk und Pia Weinkamm, werden nun gemeinschaftlich die Leitung übernehmen, wie die Castell-Bank schreibt. Diese Personalentscheidungen traf der Aufsichtsrat in dieser Woche. In ihrer Veröffentlichung betont die Bank, dass sie in ihrer fränkischen Region beheimatet, der Tradition verpflichtet und an die Zukunft denkend bleibe.