Als Mitte März wegen der Corona-Pandemie in Bayern die Geschäfte und Schulen schlossen und die Ausgangsbeschränkungen in Kraft gesetzt wurden, war natürlich auch Katherina Köhler in Sorge. Was das wohl bedeuten würde für die Unterfrankenmesse ufra? Ob es was werden könnte mit der Großveranstaltung auf dem Volksfestplatz in Schweinfurt in diesem Jahr? Nach vielen Gesprächen in den vergangenen Wochen mit dem Gesundheitsamt ist nun klar: Die Ufra 2020 findet statt.
"Die Messe ist wichtig für die Region", erklärt Katherina Köhler, "es war immer unser Ziel, es zu machen." Für die Geschäftsführerin der veranstaltenden Sandner GmbH waren die vergangenen Monate aufgrund der Ungewissheit "spannend und aufregend". Jetzt steht fest: Am 26. September wird Innenstaatssekretär Gerhard Eck gemeinsam mit Schweinfurts Oberbürgermeister Sebastian Remelé die Messe eröffnen. Bis einschließlich 4. Oktober soll sie sich wieder als Verbrauchermesse aus allen Bereichen präsentieren - vom Bauen und Wohnen über Energie und Umwelt bis zu Gesundheit, Digitalisierung und Freizeit.
Vom Angebot her soll die ufra also so sein wie in den vergangenen Jahren auch: 18 Hallen, über 300 Aussteller, darunter auch einige neue, die bisher nicht vertreten waren. Sie wollen die Messe nun in Corona-Zeiten als Plattform nutzen, sich zu präsentieren. Die genaue Zahl an Ausstellern stehe erst im September fest, sagt Köhler, die Akquise läuft noch.
Im Juni hatte die bayerische Staatsregierung Messen ab 1. September wieder erlaubt. Danach, berichtet Köhler, erarbeitete das Team ein Konzept, das die Behörden schließlich genehmigten. So soll es zum Beispiel deutlich mehr Freiflächen als früher geben, die Tierhalle wird in kleinerer Form nach draußen verlegt.
In den Hallen selbst werden die Stände anders gruppiert, kündigt Köhler an. Zum einen, um ein neues Einbahnstraßensystem zu ermöglichen, zum anderen, um größere Menschenansammlungen an Ständen zu vermeiden. In den Hallen gilt - wie derzeit in Geschäften - strikte Maskenpflicht. Geprüft wird noch, ob in einem Beratungsgespräch an den Ständen bei entsprechenden Abständen und Desinfektion auf die Maske verzichtet werden kann.
Von Seiten der Aussteller habe sie positive Resonanz bekommen, berichtet die Messe-Organisatorin. Viele hätten sich schon Gedanken über die Standgestaltung gemacht und planten Spuckschutzwände. Absagen gab es vor allem von Firmen mit älteren Mitarbeitern, die aus der Risikogruppe sind. Köhler hält die Messe auch deshalb für wichtig, weil "so viele Arbeitsplätze daran hängen, vom Aussteller über den Messebauer, den Zeltbauer bis zu den Hoteliers in der Stadt".
Teil des Hygienekonzepts ist auch eine Einlasskontrolle. In den beiden Zeitfenstern - 10 bis 14 Uhr und 15 bis 19 Uhr - dürfen jeweils maximal 3300 Besucher auf dem Gelände sein. Verkauft werden personalisierte Online-Tickets, kündigt Köhler an. So könne man im Ernstfall - sollte ein Besucher positiv auf das Coronavirus getestet werden - nachverfolgen, wer zur betreffenden Zeit auf dem Gelände war. Die Besucherzahlen aus den vergangenen Jahren mit jeweils gut 70.000 Gästen wird es in diesem Jahr also sicher nicht geben.
"Die ufra ist sicher nicht aus der Zeit gefallen", sagt Köhler zur Zukunft der Messe. Sie sieht einen immer größer werdenden Bedarf an Beratung vor Ort - und nicht zuletzt gerade auch wegen der Corona-Pandemie ein wachsendes Bewusstsein bei den Kunden, regional zu kaufen.
Neben vielen Firmen werden sich auch wieder Stadt und Landkreis Schweinfurt sowie zahlreiche Behörden und Rettungsdienste auf der Unterfrankenmesse der breiten Öffentlichkeit präsentieren. Die Sonderhalle zur digitalen und mobilen Welt bietet insbesondere der Fachhochschule Würzburg-Schweinfurt (FHWS) Gelegenheit unter anderem auf den geplanten neuen Studiengang Robotik hinzuweisen.