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LÜLSFELD
ÜZ: Damit der Öko-Strom in der Region bleibt
NRW will Einsatz von Solaranlagen erleichtern       -  Was tun mit Solarstrom, der übrig ist? Dieser Frage widmet sich die Unterfränkische Überlandzentrale in Lülsfeld. Eine ausgeklügelte Speichertechnik soll den überschüssigen Strom in der Region halten (Symbolbild).
Foto: Oliver Berg, dpa | Was tun mit Solarstrom, der übrig ist? Dieser Frage widmet sich die Unterfränkische Überlandzentrale in Lülsfeld. Eine ausgeklügelte Speichertechnik soll den überschüssigen Strom in der Region halten (Symbolbild).
Norbert Finster
Norbert Finster
 |  aktualisiert: 07.04.2020 11:50 Uhr

Im Versorgungsgebiet der Unterfränkischen Überlandzentrale (ÜZ) in Lülsfeld (Lkr. Schweinfurt) gab es im vergangenen Jahr 207 Tage, an denen mehr regenerativer Strom erzeugt als von ÜZ-Kunden gebraucht wurde. So musste der überschüssige Strom ans Hochspannungsnetz des Bayernwerks weitergegeben werden.

ÜZ will Dilemma beseitigen

Ein Dilemma, das die ÜZ beseitigen will. Heißt: Wie kann das Plus an regenerativem Strom in der Region gehalten werden? Die angedachte Lösung: Im Kleinen, sprich an der Photovoltaikanlage auf dem eigenen Dach in Lülsfeld und seiner E-Mobilflotte für die ÜZ-Mitarbeiter, will der Versorger ausprobieren, wie Speicher für überschüssigen Strom sinnvoll in das Energiesystem integrierbar sind. Dazu setzt die ÜZ einen Stromspeicher der Würzburger Firma Beck Automation ein. Diese Kooperation wurde jetzt gestartet.

Was es mit der Autobatterie auf sich hat

Gemeinsam mit dem Autobauer BMW hat Beck Automation in einer Entwicklungskooperation das stationäre Batteriespeichersystem Beck Bess entwickelt. Grundkomponente dafür ist die Batterie des Elektroautos BMW i3. Diese Batterien können hintereinander geschaltet werden (Kaskadierung), was das Speichervolumen vergrößert.

Geschäftsführender ÜZ-Vorstand Gerd Bock: „Wir müssen ein Geschäftsmodell aufbauen, wo vorhandener regenerativer Strom auch in der Region genutzt wird. Dazu können Speicher einen wichtigen Beitrag leisten.“ Deswegen kritisiert es der ÜZ-Chef, dass es für netzdienliche Speicher noch keine öffentliche Förderung gebe.

EEG-Vergütung geht zu Ende

Ab dem Jahr 2021 endet überdies für die ersten Solarstrom-Anlagen der Vergütungszeitraum im Rahmen des Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG), der 20 Jahre plus Inbetriebnahmejahr beträgt. Eine Möglichkeit, den Betrieb einer Anlage auch mit weniger Vergütung wirtschaftlich weiterlaufen zu lassen, wäre, den Eigenverbrauch durch die Nachrüstung mit einem Batteriesystem für die Speicherung von Strom zu steigern.

„Wenn wir uns da nichts einfallen lassen, kann es sein, dass schon bald so manche Photovoltaikanlage abgeschaltet wird. So kann Energiewende nicht gedacht sein“, fasst Gerd Bock die Herausforderung zusammen. Der Einsatz des Beck-Stromspeichers soll für die ÜZ hier ein Schritt in die Zukunft sein.

 
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