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Bad Neustadt
Kostendruck: Preh spart - aber nicht am Personal
Im Jubiläumsjahr muss Preh sparen. Konjuktur und negative Währungseffekte drücken die Erwartungen. Wie geht der Automobilzulieferer aus Bad Neustadt damit um?
Preh-Geschäftsführer Christoph  Hummel sieht sein Unternehmen auf der Erfolgsspur. Dennoch muss in Bad Neustadt gespart werden.
Foto: Gerhard Fischer | Preh-Geschäftsführer Christoph Hummel sieht sein Unternehmen auf der Erfolgsspur. Dennoch muss in Bad Neustadt gespart werden.
Michael Nöth
 |  aktualisiert: 07.04.2020 12:39 Uhr

Der Automobilzulieferer Preh aus Bad Neustadt steht - wie die Mehrzahl der Wettbewerber in der Automobilbranche - derzeit unter Druck. Das hat "KunststoffWeb", ein Fachinformationsdienst der Kunstoff-Industrie aus Bad Homburg, gemeldet. Höhere Materialkosten, negative Währungseffekte und erhöhte Einsparanforderungen von Kundenseite wirkten sich demnach negativ auf das Ergebnis aus. "Das Ebit lag mit 44,8 Millionen Euro deutlich unter dem Vorjahreswert von 52,7 Millionen Euro. Damit können wir nicht zufrieden sein“, sagte Christoph Hummel, der Vorsitzende der Geschäftsführung, laut dem Branchendienst.

Ausgerechnet im Jubiläumsjahr 2019 muss Preh angesichts gedämpfter Branchenkonjunktur und steigendem Kostendruck sparen. Ronald Schaare, Sprecher der Preh-Gruppe, bestätigt das Sparprogramm. Er verweist aber im selben Atemzug darauf, dass die Personalplanung der Preh Gruppe vorsehe, dass die bis Anfang April dieses Jahres auf 7500 Mitarbeiter angewachsene Belegschaft (Ende 2018: 7200 Mitarbeiter) bis Ende 2019 auf fast 9000 Beschäftigte steigen soll. "Das wird ein massiver Stellenaufbau sein. Unsere Auftragsbücher sind voll, die Arbeit muss schließlich auch gemacht werden", so Schaare.

Internationales Fußballturnier findet nicht statt

Das Programm zur Ausgabensenkung betreffe alle Unternehmensbereiche. Natürlich werde auch überprüft, in welchem Rahmen die 100-Jahr-Feier im Juli gestaltet werden kann, die – wie der Vorsitzende der Geschäftsführung betont hat – stattfinden wird. Nur: "Ein internationales Fußballturnier, für das die teilnehmenden Mannschaften von den Preh-Standorten aus aller Welt eingeflogen werden, passt nicht zu Sparmaßnahmen."

Natürlich stehe in Zeiten des Sparens jeder internationale Flug auf dem Prüfstand. So seien beispielsweise weniger Kollegen aus Bad Neustadt als in den vergangenen Jahren als Teilnehmer der Messe "Auto Shanghai" im April vor Ort gewesen. Stattdessen haben sich die chinesischen Kollegen dort umfangreicher engagiert. Schaare: "Ist eine persönliche Anwesenheit unumgänglich, dann wird geflogen. Kann ein Thema auch fernmündlich per Skype bearbeitet werden, dann wird ein Flug vermieden."

Schaare: Keine Kurzarbeit

Kursierende Gerüchte, dass Kurzarbeit ausgerufen sei, dementierte der Unternehmenssprecher. Sollte es in einzelnen Abteilungen eine geringfügige Mehrarbeit geben, dann hinge das eventuell mit Karenzzeiten oder den einzuarbeitenden Feiertagen zusammen, vermutet Schaare.

Preh-Betriebsratsvorsitzenden Wolfgang Tandler zitiert der Unternehmenssprecher mit den Worten: "Sparmaßnahmen sind vor dem Hintergrund des momentan schwierigen Branchenumfeldes und erhöhten Kostendrucks notwendig. Der Betriebsrat begleitet dies kritisch-konstruktiv. Fakt ist aber auch: Je wettbewerbsfähiger unser Unternehmen aufgestellt ist, desto sicherer sind die Arbeitsplätze."

 
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