Elf Jahre lang war er gerade bei den schlagzeilenträchtigen Arbeiterprotesten in der Industriestadt Schweinfurt das Gesicht der IG Metall gewesen, jetzt geht er: Peter Kippes wechselt in die Vorstandsverwaltung der Gewerkschaft nach Frankfurt. Er wird dort Bereichsleiter der Betriebspolitik.
Wie es in einer Mitteilung vom Dienstag weiter heißt, hat Thomas Höhn die Nachfolge als Leiter der IG Metall Schweinfurt angetreten. Der 42-Jährige wurde bei einer wegen Corona ins Willy-Sachs-Stadion verlegten Wahlversammlung mit 109 von 129 Stimmen zum Ersten Bevollmächtigten und Kassierer gewählt.
Kippes war 29 Jahre lang in der IG Metall Schweinfurt aktiv, seit 2010 als deren Leiter. Der Gewerkschaftsarm gilt als besonders einflussreich, weil er mit seinen 22 000 Mitgliedern in namhafte Industriebetriebe wie ZF, Schaeffler und SKF in Schweinfurt hineinwirkt. So war es in den vergangenen Jahren immer wieder zu großen Kundgebungen und Demonstrationen der Gewerkschaft in der Stadt und den umliegenden Landkreisen gekommen.
Höhn: Wer der neue IG-Metall-Chef in Schweinfurt ist
Kippes' Nachfolger Höhn ist den Angaben zufolge ausgebildeter Industriemechaniker mit abgeschlossenem Studium als Diplom-Volkswirt. Der Volkacher (Lkr. Kitzingen) ist seit Mitte der 1990er Jahre in der IG Metall Schweinfurt aktiv und seit 2008 dort hauptamtlich beschäftigt.
2016 übernahm er die Funktion des Zweiten Bevollmächtigten. Die Digitalisierung der Arbeitswelt und der Wandel hin zur Elektromobilität beschreibt Höhn in der Mitteilung als die größten Herausforderungen seiner Gewerkschaft in den kommenden Jahren.