
Der Energieexperte und ehemalige Grünen-Bundestagsabgeordnete Hans-Josef Fell aus Hammelburg erhält einen mit 2,2 Millionen Euro dotierten Umweltpreis aus China. Das Handelsblatt hatte zuerst darüber berichtet, Fell bestätigt es im Gespräch: Er wird von der Organisation des chinesischen Milliardärs Lui Che Woo mit dem „Preis für Weltzivilisation“ geehrt.
Warum Fell geehrt wird
Der 66-jährige Unterfranke wird ausgezeichnet, weil er „eine der Gründungsfiguren der globalen Erneuerbaren-Bewegung“ ist, wie Preisstifter Lui Che Woo im Handelsblatt zitiert wird. Nach dem Hongkonger Unternehmer und Milliardär ist der Umweltpreis benannt, der seit 2016 jährlich in den Kategorien Nachhaltigkeit, Verbesserung des Wohles in der Welt und Verbreitung positiver Energie vergeben wird. Fell erhielt in jetzt in der Kategorie Nachhaltigkeit.
Wohin das Preisgeld geht
Der Ökostrom-Experte will die 2,2 Millionen Euro nach eigenen Worten „zum größten Teil“ in das internationale Netzwerk „Energy Watch Group“ stecken, das er 2006 ins Leben rief und dessen Präsident er seit vier Jahren ist. Den Rest des Preisgeld werde er in andere Organisationen stecken.
Fell saß für die Grünen von 1998 bis 2013 im Bundestag. Der ehemalige Lehrer für Physik und Sport gilt als einer der geistigen Väter der Energiewende in Deutschland und vor allem des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG). Für seinen Einsatz ist Fell in den vergangenen Jahren schon mehrfach geehrt worden, aber eine so hoch dotierte Auszeichnung wie jetzt habe er noch nie bekommen, sagte Fell am Freitag.
Fell wusste von Nominierung nichts
Wie er verriet, sei er von dem renommierten Solarenergie-Forscher Eicke Weber aus Freiburg im Breisgau für den Woo-Preis nominiert worden – „ohne, dass er mir das vorher gesagt hat“. Weil sich Fell nach eigener Aussage häufig in China wegen energiepolitischer Anlässe aufhält, sei er dort kein Unbekannter. Dennoch habe ihn die Preisverleihung überrascht. Er sehe sie als Bestätigung seiner jahrelangen Arbeit für Öko-Energie an.
Fell ist an diesem Freitag mit der Sängerin Ruslana in deren Heimatland Ukraine unterwegs, um dort für den Einsatz von erneuerbarer Energie zu werben. Ruslana hatte 2004 den Eurovision Song Contest gewonnen. Seither setzt sich die 45-Jährige in der Ukraine für politische und ökologische Themen ein.