Die herkömmlichen Autos verpesten die Luft, brauchen gerade in den Innenstädten viel wertvollen Platz zum Parken und verstopfen die Straßen. Diese Erkenntnis ist nicht neu, lässt aber Entwickler nicht ruhen: Andere Arten der Fortbewegung müssen her. Einen neuen Gang eingelegt hat in dieser Hinsicht ein Konsortium von zehn deutschen Firmen: Sie haben das kleine City eTaxi entwickelt, das gerade in den verkehrsgeplagten Großstädten für Entlastung sorgen soll. Einer der treibenden Kräfte in dem Konsortium mit dem Namen Adaptive City Mobility (ACM) ist ein unterfränkisches Unternehmen: das auf Hochleistungsakkus spezialisierte Batterien-Montage-Zentrum (BMZ) in Karlstein (Lkr. Aschaffenburg).
Das Mini-Taxi wiegt nur 450 Kilo
Das City eTaxi ist ein Mini-Elektroauto mit 450 Kilogramm Leergewicht, 3,30 Meter Länge und drei Sitzen. Der Fahrer nimmt in der Mitte Platz, so dass die beiden Mitfahrer links und rechts an ihm vorbei Beinfreiheit haben. Die Höchstgeschwindigkeit liegt nach ACM-Angaben bei Tempo 90, die Reichweite bei bis zu 120 Kilometern. Zum ersten Mal vorgestellt wurde das Mini-Auto im März auf der Computermesse CeBit in Hannover. In wenigen Monaten soll in München der Modellbetrieb anlaufen.
Verwendbar als Taxi, Lieferwagen oder Privatauto
Der Clou des eTaxis soll seine Verwendbarkeit sein: So könne es als klassisches Taxi, aber auch im Rahmen von Carsharing, als Auto-auf-Zeit für Touristen oder in der Innenstadt-Logistik eingesetzt werden, behaupten die Entwickler. So soll das Leichtbau-Autolein auch rund um die Uhr in Betrieb sein können, um damit die Betriebskosten besser zu verteilen: morgens als privat mietbares Auto für den Weg zur Arbeit, mittags als Pizzaboten-Lieferwagen, abends als Taxi. Ein Netz an Akku-Wechselstationen soll das Warten beim Aufladen vermeiden: an die Station fahren, Akku wechseln, weiterfahren. Wo welches eTaxi gerade zu haben ist, lasse sich laut ACM per App herausfinden.
Bundesministerium ist mit im Boot
Dass sich die Entwickler viel von dem eTaxi versprechen, legt allein ihr Rückenwind nahe: ACM und sein Miniauto sind ein sogenanntes Leuchtturmprojekt der Bundesregierung in Sachen Elektromobilität. Gefördert wird es vom Bundeswirtschaftsministerium.
Lesen Sie morgen: Sven Bauer – der unterfränkische König der Akkus. Wie sein Unternehmen BMZ in Karlstein die Speicherung von elektrischer Energie in die Zukunft bringt.