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Schweinfurt
Elektroautos: ZF-Konzern setzt auf ein Wundermittel
Die Autobranche erlebt einen fulminanten Wandel, Zulieferer wie ZF in Schweinfurt ebenfalls. Der Konzern setzt jetzt auf ein Material, das als Wundermittel gilt.
Die Speichertechnik gilt in Elektroautos als wichtige Komponente. Hoch gehandelt wird in diesem Zusammenhang der Einsatz von Siliziumkarbid-Halbleitern. Der ZF-Konzern will hier Gas geben.
Foto: Thinkstock | Die Speichertechnik gilt in Elektroautos als wichtige Komponente. Hoch gehandelt wird in diesem Zusammenhang der Einsatz von Siliziumkarbid-Halbleitern. Der ZF-Konzern will hier Gas geben.
Jürgen Haug-Peichl
 |  aktualisiert: 07.04.2020 13:04 Uhr

Weg vom Verbrennungsmotor, hin zur Elektromobilität: Die Autobranche erlebt derzeit einen enormen Wandel - und damit auch Zulieferer wie die ZF Friedrichshafen AG. In diesem Zusammenhang wird neuerdings ein Material hoch gehandelt: Siliziumkarbid. ZF will hier Gas geben - wobei der Standort Schweinfurt eine Rolle spielt.

Jörg Grotendorst, Leiter der Division E-Mobilität im ZF-Konzern.
Foto: ZF | Jörg Grotendorst, Leiter der Division E-Mobilität im ZF-Konzern.

Nach eigenen Angaben vom Dienstag ist der Konzern mit dem US-Unternehmen Cree eine "strategische Partnerschaft" eingegangen, um den Einsatz von Siliziumkarbid-Halbleitern in Elektroantrieben voranzubringen. Wegen ihrer größeren Effizienz gelten diese Halbleiter in Fachkreisen als ein Mittel, um zum Beispiel Elektroautos auf dem Markt zum Durchbruch zu verhelfen.

Was Siliziumkarbid-Halbleiter ausmacht

Denn Siliziumkarbid-Halbleiter gelten als deutlich effizienter als herkömmliches Silizium. Sie erhöhen die Reichweite der Elektroautos um sechs Prozent, wie das Würzburger Fachmagazin "Next-Mobility-News" kürzlich berichtete. Weil die Speichertechnik als das entscheidende, aber teuerste Element in einem Elektrofahrzeug gilt, verspricht sich ZF vom Einsatz von Siliziumkarbid "auf absehbare Zeit ein enormes Wachstumspotenzial", wie es in der Mitteilung heißt.

Der international agierende Autozulieferer hat sich den Schwenk hin zur Elektromobilität groß auf die Fahnen geschrieben. Hierfür ist Schweinfurt eine tragende Säule, hat ZF doch dort den Sitz für E-Mobilität eingerichtet. Erst im Juni wurde am Standort für 30 Millionen Euro ein Entwicklungszentrum für diesen Bereich eröffnet.

Wo ZF das "Wundermittel" schon einsetzt

ZF ist mit gut 9000 Mitarbeitern der größte Arbeitgeber in der Stadt. Wie zu erfahren war, setzt das Unternehmen Siliziumkarbid-Halbleiter bereits in seinen Elektro-Rennwagen der Formel E ein.

Von der neuen Kooperation versprechen sich ZF und Cree einen Schub in der Elektromobilität. Jörg Grotendorst als Leiter der ZF-Division E-Mobilität sieht die Partnerschaft als Garant dafür, dass "die Effizienz und die Wettbewerbsfähigkeit unserer Komponenten" verbessert werden.

Das ist als Wegweiser für weitere Schritte des Konzerns zu verstehen. Denn bis 2022 will ZF mit Hilfe von Cree einen elektrischen Antrieb mit Siliziumkarbid auf den Markt bringen. Beim Einsatz dieses Materials sind die Friedrichshafener freilich nicht allein: Der schwäbische Bosch-Konzern hatte Anfang Oktober angekündigt, auf Siliziumkarbid-Halbleiter zu setzen, um damit einen "Technologiesprung in der Elektromobilität" zu machen.

 
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