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Würzburg
Corona-Krise: Wie Betriebe wieder zum Laufen kommen
Wegen der Corona-Krise stehen viele Unternehmen nur noch auf einem Bein. In Würzburg wurde klar, wie die bayerische Staatsregierung helfen kann.
Wegen der Corona-Krise nehmen viele Unternehmen Hilfe vom Staat in Anspruch. Was da geht, wurde jetzt bei einer Infoveranstaltung des bayerischen Wirtschaftsministeriums in Würzburg deutlich.
Foto: Daniel Reinhardt, dpa (Symbolbild) | Wegen der Corona-Krise nehmen viele Unternehmen Hilfe vom Staat in Anspruch. Was da geht, wurde jetzt bei einer Infoveranstaltung des bayerischen Wirtschaftsministeriums in Würzburg deutlich.
Jörg Rieger
 |  aktualisiert: 10.05.2023 10:27 Uhr

Die Transformation ist etwas, was für die meisten Menschen nicht greifbar erscheint. Während der Corona-Pandemie hat sich das schlagartig geändert. Sie ist zwar ein abstrakter Begriff geblieben, viele Bürger haben sie aber in den vergangenen Monaten am eigenen Leib gespürt – im Unternehmen, in der (Hoch-)Schule und zu Hause.

Das bayerische Wirtschaftsministerium widmet sich der Transformation in den Betrieben schon länger und hatte dafür heuer eine Infotour durch den Freistaat geplant. Dann kam der Lockdown dazwischen – und nun stand in Würzburg die erste Präsenzveranstaltung auf dem Programm, in das zwischenzeitlich Corona mit aufgenommen worden ist.

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"Es ist schön, dass wir wieder in einem solchen Rahmen zusammenkommen können", sagte Staatssekretär Roland Weigert im Congress-Zentrum vor Unternehmern, Politikern und Verbandsvertretern. Dort ging es um viel Geld.

Josef Bayer, Vorstandsmitglied der LfA Förderbank Bayern, und Rainer Seßner, Geschäftsführer der Technologieförderungstochter "Bayern Innovativ", stellten Finanzhilfen und Innovationszuschüsse vor. "Die bayerischen Unternehmen haben 2,2 Milliarden Euro Soforthilfe erhalten und bisher rund 730 Millionen Euro Darlehen der LfA Förderbank bewilligt bekommen", sagte Weigert: "Jetzt ist die Liquidität gesichert und es ist an den Firmen, den begonnenen Wandel wieder aufzunehmen und erfolgreich zu meistern."

Was gefördert werden kann

"Durch die Krise stehen die Betriebe teils nur noch auf einem Bein": Das erklärte Unterfrankens Geschäftsführer Michael Bischof vom Arbeitgeberverband vbw – und Seßner griff das Bild dankend auf. "Die Corona-Hilfen stellen die in Not geratenen Firmen wieder auf zwei Beine. Und wir versuchen, sie mit unserer Technologieförderung anschließend zum Laufen zu bringen."

Im Zuge der Hightech-Agenda sei im vergangenen Jahr noch einmal einiges dazu gekommen, erinnerte Seßner, "beispielsweise im Bereich der Digitalisierung oder der Materialen und Werkstoffe." Es könnten sowohl einzelbetriebliche Vorhaben als auch Kooperationen sowie Auftragsentwicklungen gefördert werden. "Wir haben Förderlotsen und beraten umfassend und kostenlos", so der Geschäftsführer von "Bayern Innovativ".

Ralf Holtzwart, Leiter der Regionaldirektion Bayern bei der Bundesagentur für Arbeit, macht sich nach eigenen Worten um die Fachkräfte keine Sorgen, um die Menschen ohne Schul- und Berufsabschluss hingegen schon. "Ihre Arbeitslosigkeit ist zuletzt stark nach oben gegangen." Wer von diesen Menschen motiviert sei, "der hat zumindest in Süddeutschland weiterhin gute Chancen, etwas zu bekommen", sagte Holtzwart. Doch oft sei es schwer, an diese Leute heranzukommen.

Dass es in Bayern teils nach wie vor Vollbeschäftigung gebe, suggeriere, dass die Lage nicht so schlimm sei, gab Holtzwart zu bedenken. "Doch zum einen wächst die Zahl der Arbeitslosen schon seit längerer Zeit zunächst langsam, seit Corona schneller. Zum anderen haben wir allein in Bayern schätzungsweise 1,5 Millionen Menschen, die aktuell in Kurzarbeit sind." Die Arbeitsagentur im Freistaat weist dafür Holtzwart zufolge Woche für Woche 130 Millionen Euro an.

Skeptisch zeigte sich Staatsekretär Weigert beim Wunsch einer verlängerten Aussetzung der Insolvenzantragspflicht über den 30. September hinaus. "Der Gläubigerschutz hat bei uns zurecht einen hohen Stellenwert. Wir müssen am Ende auf die Selbstheilungskräfte der Märkte setzen, auch wenn der Staat nachdrücklich unterstützt."

Wie Unternehmen an Hilfe kommen

Unternehmen, die durch die Corona-Pandemie ins Wanken geraten sind, können sich entweder von ihrer Hausbank oder direkt von der LfA Förderbank beraten lassen – und sollten dies den Experten zufolge frühzeitig tun. Prinzipiell gibt es zwei Bausteine: Soforthilfen und zinsgünstige Kredite. Erstere stammen von den Ministerien, letztere werden von der LfA gewährt und unterscheiden sich vor allem in puncto Höhe und Laufzeit. Hinzu kommen Risikoübernahmen und Beteiligungen. Die Beantragung der Soforthilfen war zunächst bis zum 31. Mai möglich. Seit dem 8. Juli läuft das Programm der "Überbrückungshilfen".
Parallel gibt es weiterhin die Technologieförderungen. Die LfA bietet hier ab Anfang August unter anderem den mit insgesamt 200 Millionen Euro ausgestatteten Transformationsfonds Bayern für kleinere und mittlere Unternehmen an. Erste Ansprechpartnerin ist Claudia Hörner unter Telefon (089) 2124-2292, E-Mail: claudia.hoerner@lfa.de.
Die Instrumente der LfA-Tochter "Bayern Innovativ" sind das Bayerische Verbundforschungsprogramm und das Bayerische Technologieförderungsprogramm, die die Unternehmen bei ihren Anstrengungen in Forschung und Entwicklung mit bis zu 50 Prozent der Ausgaben unterstützen. Die kostenfreie Servicenummer: (0800) 0 26 87 24 oder kontakt@projekttraeger-bayern.de. Das bayerische Wirtschaftsministerium verantwortet außerdem das Programm Digitalbonus, das für den Mittelstand jährlich 60 Millionen Euro bereithält. Koordiniert wird es von der jeweiligen Bezirksregierung.
jr
 
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