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Bad Königshofen
Bormioli schluckt ISO: Impfstoff-Behälter aus Bad Königshofen
Die Bad Königshöfer Firma ISO Arzneiverpackungen wurde von dem Unternehmen Bormioli Pharma übernommen. Welche Auswirkungen das auf die unterfränkische Firma hat.
Die Firma ISO Arzneiverpackungen wurde von dem italienischen Unternehmen Bormioli Pharma übernommen. Unser Luftbild zeigt die Produktionsstätte in der Industriestraße in Bad Königshofen.
Foto: ISO/BAVARIA LUFTBILD VERLAG | Die Firma ISO Arzneiverpackungen wurde von dem italienischen Unternehmen Bormioli Pharma übernommen. Unser Luftbild zeigt die Produktionsstätte in der Industriestraße in Bad Königshofen.
Martina Harasim
Martina Harasim
 |  aktualisiert: 08.02.2024 13:30 Uhr

Pharmaunternehmen, die Corona-Impfstoffe herstellen, zählen zu den Profiteuren der Corona-Pandemie – ebenso wie die Unternehmen, die diese Branche beliefern. Zu ihnen gehören die Glashersteller Gerresheimer mit einer Niederlassung in Lohr/Main, Nipro in Münnerstadt (Lkr. Bad Kissingen) - und ISO Arzneiverpackungen GmbH in Bad Königshofen.

Nun hat Bormioli Pharma die Übernahme von ISO bekanntgegeben. Das italienische Unternehmen beliefert den pharmazeutischen Markt mit Glas- und Kunststoffbehältern, Verschlüssen und Verpackungszubehör.

ISO hat über 100 Mitarbeiter, die pharmazeutische Verpackungen herstellen. Spezialisiert ist die Firma auf Röhrenglasfläschchen für Arzneimittel, die mit Spritze verabreicht werden, beispielsweise Impfstoffe. Jährlich werden über 100 Millionen dieser Fläschchen in Bad Königshofen produziert.

Von der Übernahme profitieren beide Beteiligten. Davon ist ISO-Geschäftsführer Klaus Benz überzeugt. Die Übernahme ermögliche es Bormioli Pharma, seine Produktionskapazität für die Verpackung von Parenteralia (sterile Arzneimittel zur Infusion oder Injektion unter Umgehung des Verdauungstraktes) zu erhöhen.

Dies sei ein Markt, der aufgrund der steigenden Nachfrage aus dem Impfstoffsegment, auch aufgrund von Covid 19, ein beträchtliches Wachstum verzeichne. Mit der Übernahme von ISO werde Bormioli seine Produktionskapazität für Flaschen aus Borosilikatglas verdoppeln und damit zu den zehn größten Herstellern in Europa gehören, sagte Benz.

Produkte der ISO Arzneiverpackungen GmbH Bad Königshofen.
Foto: ISO | Produkte der ISO Arzneiverpackungen GmbH Bad Königshofen.

Für ISO bringe das Vorteile mit sich. Die Gesellschaft werde Teil einer soliden, internationalen Gruppe. "Ich bin fest davon überzeugt, dass die Entscheidung, Teil von Bormioli Pharma zu werden, für die Entwicklung der ISO-Gesellschaft von entscheidender Bedeutung ist. Einerseits werden wir von einer globalen Handelsplattform profitieren, die mehr als 100 Länder auf der ganzen Welt erreicht."

Andererseits werde die eigene Produktpalette mit komplementären Produkten in der Firmengruppe integriert. "Ich selbst werde die ISO auch unter den neuen Eigentümern als Standortleiter in Bad Königshofen weiter unterstützen", kündigt der Geschäftsführer an.

Wie die ISO-Belegschaft reagiert hat

Die Belegschaft habe die Nachricht durchweg positiv aufgenommen. Vor welchen neuen Herausforderungen steht ISO nach der Übernahme? "Wir stehen erst am Anfang", erläutert Benz. "Das Engagement von Bormioli Pharma endet nicht mit der Integration von ISO. In den kommenden Monaten wird die Gruppe noch weiter investieren, insbesondere in den Bereichen Produktinnovation und industrielle Automatisierung und Digitalisierung, um unser pharmazeutisches Verpackungssortiment noch breiter zu gestalten." 

"Dank dieser Übernahme setzen wir unseren Expansionsplan fort und bauen unsere industrielle Präsenz in einem Markt weiter aus, der wichtige Entwicklungsmöglichkeiten bietet", wird Andrea Lodetti, CEO von Bormioli Pharma in einer Pressemitteilung des Unternehmens zitiert.

Mitarbeit: aug

Bormioli Pharma und Triton

Bormioli Pharma beschäftigt ungefähr 1200 Mitarbeiter, produziert jährlich 6,5 Milliarden Teile und erzielte 2019 einen Jahresumsatz von etwa 250 Millionen Euro. 2017 wurde Bormioli Teil des Portfolios von Triton.
Die Triton Fonds investieren in mittelständische Unternehmen mit Sitz in Europa. Tritons Ziel ist es, seine Portfoliounternehmen langfristig durch partnerschaftliche Zusammenarbeit weiterzuentwickeln, heißt es in einer Pressemitteilung. Momentan befinden sich 45 Unternehmen mit einem Umsatz von insgesamt rund 18,2 Milliarden Euro und 100 800 Mitarbeitern im Portfolio Tritons.
Quelle: Triton
 
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