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Berlin/Haßfurt
Stiko für Corona-Impfung von Schwangeren und Stillenden
Schwangere zählen zur Corona-Risikogruppe, doch bislang gab es für sie keine offizielle Impfempfehlung. Das ändert sich nun – wissenschaftlich begründet.
Bislang können sich Schwangere nur unter bestimmten Voraussetzungen gegen Corona impfen lassen.
Foto: Mascha Brichta, dpa | Bislang können sich Schwangere nur unter bestimmten Voraussetzungen gegen Corona impfen lassen.
Benjamin Stahl
 und  dpa
 |  aktualisiert: 10.05.2023 10:10 Uhr

Die Ständige Impfkommission (Stiko) hat sich generell für eine Corona-Impfung von Schwangeren und Stillenden ausgesprochen. "Nach eingehender Beratung und Bewertung der vorhandenen Evidenz" empfehle die Stiko eine Impfung für Schwangere ab dem zweiten Schwangerschaftsdrittel und für Stillende mit zwei Dosen eines mRNA-Impfstoffs, teilte das Robert Koch-Institut (RKI) am Freitag mit. Der Beschlussentwurf der Empfehlung muss nun noch in ein sogenanntes Stellungnahmeverfahren mit den Bundesländern und beteiligten Fachkreisen, ist also noch keine endgültige Empfehlung.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sagte: "Auch schwangere und stillende Frauen haben nun eine klare Empfehlung zur Impfung. Das bedeutet nach vielen Monaten mit vielen offenen Fragen nun endlich wissenschaftlich begründete Gewissheit." Er wandte sich mit einem dringenden Appell an schwangere und stillende Frauen: "Fragen Sie Ihren Arzt. Lassen Sie sich impfen. Sie schützen sich und Ihr Kind."

Registrierung im Impfzentrum bislang nur mit Attest

In der bislang geltenden Impfempfehlung spricht sich die Stiko noch nicht für eine generelle Impfung in der Schwangerschaft aus. Zufällige Impfungen von Schwangeren, etwa wenn diese noch nicht wüssten, dass sie ein Baby erwarten, seien aber "keine Indikation für einen Schwangerschaftsabbruch", heißt es.

Ärzte konnten auch bislang schon Schwangere impfen, die Stiko-Empfehlung schloss aber bisher nur Schwangere mit Vorerkrankungen und einem daraus resultierenden hohen Risiko für eine schwere Corona-Erkrankung oder mit einem erhöhten Ansteckungsrisiko aufgrund ihrer Lebensumstände ein. Daher ist es derzeit in Bayern schwangeren und stillenden Frauen auch nur möglich, sich in einem Impfzentrum zu registrieren, wenn sie eine haus- oder fachärztliche Empfehlung vorlegen.

Schützende Antikörper über Muttermilch

Während Gynäkologen zuletzt meist zurückhaltend mit einer Impfempfehlung für Schwangere umgingen, sah das bei Stillenden bereits anders aus. Der Haßfurter Frauenarzt Dr. Peter Jung erklärte jüngst im Gespräch mit der Redaktion, Hinweise auf einen schädlichen Einfluss der Impfung auf Säuglinge gebe es nicht. Im Gegenteil: "Über die Muttermilch bekommt das Kind Antikörper mit, die sogar gut für das Kind sind." Experten sprechen dabei von "Nestschutz".

 
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