Bayern erlaubt unter Einschränkungen die Öffnung von Kinos und Theatern und die Veranstaltung von Konzerten – allerdings erst nach den Pfingstferien. Konkret dürfen laut Staatsregierung ab 15. Juni Theateraufführungen und Konzerte mit maximal hundert Zuschauern im Freien und maximal 50 Zuschauern in geschlossenen Räumen stattfinden. Die bekannten Abstandsregeln sowie eine Maskenpflicht sollen während der gesamten Veranstaltung gelten.
Im Kino Plexiglas-Schild statt Mund-Nasen-Maske?
Auch die Kinos dürfen ab 15. Juni wieder öffnen: Ein konkretes Hygienekonzept werde derzeit erarbeitet, erklärte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Dienstag. Möglich sei, dass anstatt einer Gesichtsmaske ein Plexiglas-Schild getragen werden könne, ergänzte Kunstminister Bernd Sibler (CSU): So müsse nicht auf das Popcorn während der Vorstellung verzichtet werden.
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Bayern hat damit einen Fahrplan, der in den meisten Bereichen des öffentlichen Lebens wieder eine begrenzte Öffnung vorsieht: So dürfen ab diesem Samstag, 30. Mai, nicht nur die Hotels öffnen. Auch Reisebusse dürfen wieder Fahrgäste befördern: "Es darf jeder Sitz besetzt sein, allerdings mit Maske", so Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler).
Ab Dienstag, 2. Juni, wird die Öffnungszeit von Außengastronomie und Biergärten von 20 Uhr auf 22 Uhr erweitert. Die restriktive Regelung im Außenbereich hatte die Staatsregierung bislang mit der Furcht vor Gruppenbildungen unter Alkoholeinfluss begründet.
Saunen und Hallenbäder bleiben auf unbestimmte Zeit noch zu
In der zweiten Pfingstferienwoche, ab 8. Juni, dürfen dann auch in Bayern die Freibäder wieder öffnen. Dies gilt auch für die Außenbäder von Hotels oder Kuranlangen. Wellnessbereiche, Saunen und Hallenbäder bleiben aber weiter zu, so Aiwanger: "Da müssen wir den richtigen Zeitpunkt noch finden."
Ebenfalls ab Montag, 8. Juni, gibt es weitere Erleichterungen für Sportler: Im Freien ist dann wieder ein Training von Gruppen bis zu 20 Personen möglich. Auch Sportstätten in Hallen können den Betrieb wieder aufnehmen. Zulässig ist dann laut Kabinettsbeschluss auch "der Wettkampfbetrieb für kontaktlos ausführbare Sportarten im Freien". Öffnen können zudem Fitnessstudios sowie "Tanzschulen für kontaktlosen Tanz und Paartanz mit einem festen Tanzpartner".
Söder will regelmäßige Tests in Kliniken und Heimen - und für Lehrer und Erzieher
Massiv ausweiten will Söder die systematischen Corona-Tests in Bayern: So sollen in Alten- und Pflegeheimen, in Behinderteneinrichtungen sowie Krankenhäusern die Mitarbeiter, Bewohner oder Patienten nun regelmäßig getestet werden. Lehrer und Erzieher sollen sich künftig auf freiwilliger Basis regelmäßig testen lassen.
Unabhängig von Symptomen sollen zudem alle Bürger die Möglichkeit eines Corona-Tests bekommen. Die Testung soll dabei binnen 48 Stunden durchgeführt werden, das Ergebnis spätestens nach einer Woche vorliegen. Personen mit Symptomen sollen innerhalb von 24 Stunden getestet werden und das Ergebnis spätestens nach weiteren 24 Stunden bekommen. Auch Einreisende aus dem Ausland sollen möglichst engmaschig getestet werden.
Söder: Systematische Tests Voraussetzung für Lockerungen
Er erwarte, dass die Kosten für die Tests vom Bund und den Krankenkassen übernommen werden, erklärte Söder. Die Tests seien wie die Maskenpflicht und die Abstandsregeln Voraussetzung für alle Lockerungen, mahnte Söder: "Denn wer glaubt, Corona verschwindet einfach, der ist im besten Fall naiv."