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Unterm Strich
Glosse am Morgen: Wie die Grillweltmeister aus Deutschland bald Grillen grillen
Deutschland ist Grillland, das ist klar. Unser Autor ahnt, was sich durch die neue EU-Verordnung zu Mehlwürmern und Insekten beim Grillen alles ändern könnte.
Statt Wurst und Fleisch kommen nun Grillen auf den Grill, ebenso wie Mehlwürmer, Heuschrecken oder Larven des Getreideschimmelkäfers, meint unser Autor.
Foto: Brett Taylor | Statt Wurst und Fleisch kommen nun Grillen auf den Grill, ebenso wie Mehlwürmer, Heuschrecken oder Larven des Getreideschimmelkäfers, meint unser Autor.
Aurelian Völker
 |  aktualisiert: 15.07.2024 10:26 Uhr

Die Deutschen und das Grillen, das ist ja so eine Sache. So ist seit Jahren bekannt, dass das 50-Cent-Steak und die 20-Cent-Bratwurst nur auf dem 2500 Euro teuren Grill gelingen. Dass manches Gestell eigentlich nicht mal 50 Euro wert ist, ist den meisten Wurst. Blöd nur, dass die dann nicht gegrillt werden kann.

Die vegane Nachbarin, die sich seit Jahren über den permanenten Grillgeruch vom ersten Sonnenstrahl im Frühling an bis tief in den Herbst hinein beschwert, wird es danken. Inzwischen wird sie ja auch immer öfter zwischen Herbst und Frühling zugenebelt, weil der selbsternannte Grillmeister von nebenan nach einer vierstündigen Teilnahme am Grillkurs den Trend des Wintergrillens nicht auslassen kann.

Mehlwürmer und Heuschrecken auf den Rost

Doch in diesem Frühling und Sommer wird sich alles ändern. Denn statt Wurst und Fleisch kommen nun Grillen auf den Markengrill, dazu Mehlwürmer, Heuschrecken oder Larven des Getreideschimmelkäfers. Möglich macht es die neue EU-Verordnung. Der lästige Grillgeruch bleibt der Nachbarschaft zwar erhalten, dafür wird das störende Zirpen aus den Sommerwiesen verschwinden. Moderne Fleischereien aus dem Rügenwald und von sonst wo machen schließlich bei jedem Trend mit und werden jetzt auch Insekten zu alternativem Grillgut vermahlen.

Hubert Aiwanger warnt - aber nicht vor Gammelwurst

Bayerns Wirtschaftsminister warnt inzwischen schon mal auf Twitter - zwar nicht vor dem Grillen, aber vor dem unbewussten Verzehren von Grillen: "Wie oft haben Sie schon die Zutatenliste gelesen, wenn Sie irgendwo was Essen und nicht selbst im Supermarkt einkaufen?", fragt Hubert Aiwanger. Er hätte eigentlich auch fragen können: "Wie oft wurde schon die Gammelwurst vom Teuer-Grill verzehrt, ohne zu wissen, was drin ist?"

 
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  • E. H.
    Ich lese die morgentliche Glosse in der Mainpost schmunzelnd gerne. Heute morgen gefällt sie mir gar nicht. Beim Thema "Insekten als Nahrung" fehlt dem überwiegenden Anteil der Bevölkerung jegliche sachliche Wissensgrundlage. Deshalb wird hier eine für die Zukunft evtl. wichtige Diskussion über die Bevölkerungsernährung im Keim erstickt bzw. findet viel zu früh Verwendung in einer Glosse.
    Dazu wird mit der Erwähnung des Grills für 2500 € im Zusammenhang mit einer 20 Cent Bratwurst ein viele Jahre alter Gag in der Grillerszene aufgewärmt. Kann man machen. Aber nicht die nachfolgende Aussage über das Gestell, das angeblich nicht mal 50 € wert sei. Das ist ebenso barer Unsinn wie die suggerierte Abwertung eines Grillkurses. Hier ist der Zeitpunkt falsch.
    Der Grillhandel steckt derzeit in einer tiefen existenziellen Krise und kann leider derzeit an solchen Glossen keinen Gefallen finden. Zu anderen Zeiten mag es wieder anders sein.
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  • D. P.
    Wenn Hubsi warnt, kann man sich getrost umdrehen und weiter schlafen. Wie es dieser Schwurbler mit seiner unwissenschaftlichen und esoterischen Meinung so weit geschafft hat, ist mir ein Rätsel. Immerhin hat er die Klimakatastrophe für beendet erklärt: Es hat ja geschneit und Schneekanonen sind ein Symbol der Freiheit.
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  • J. H.
    Wenn man die Zutatenliste mancher hochverarbeiteter Fertignahrung sieht, würden Insekten wohl noch zu den gesundesten Bestandteilen gehören...
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  • O. S.
    Damals das Volksbegehren zum Retten der Bienen, und nun das Grillen der Mehlwürmer etc..
    Ganz mein Humor. Nun krabbel ich im Garten rum, und brauch nicht mehr zum Metzger.
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