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Unterm Strich
Glosse am Morgen: Der arme Mops, der selbst für Martin Rütter unvermittelbar ist
Unvermittelt erzwingt die weltpolitische Lage akute Namensänderungen im Tierreich. Betroffen sind ein Wildschwein aus einem fränkischen Wildpark - und David Safiers berühmter Hund.
Bestsellerautor David Safier: Der Schriftsteller und Drehbuchautor braucht für seinen Mops Putin einen neuen Vornamen.
Foto: Silas Stein, dpa | Bestsellerautor David Safier: Der Schriftsteller und Drehbuchautor braucht für seinen Mops Putin einen neuen Vornamen.
Alice Natter
 |  aktualisiert: 09.02.2024 11:44 Uhr

Die Wildsau braucht einen neuen Namen. Im Wildpark Mehlmeisel im Fichtelgebirge steht die erste Umbenennung in der Geschichte an. Denn dem Tierpark-Betreiber laufen im Schwarzwildgehege inzwischen eiskalte Schauer über den Rücken und die Besucherinnen und Besucher gruselt es bei jeder Führung, bei der das Wildschwein namentlich gerufen wird: Der stattliche Keiler, 200 Kilogramm schwer und russischer Herkunft, soll nicht mehr länger "Putin" heißen.

Laut Tierpark sozialverträglich und umgänglich, hat der Schwarzkittel den Namen eines "unmenschlichen Widerlings" nicht verdient, sagt der Wildpark-Chef. Ideen für den künftigen Keilernamen: herzlich willkommen!

Falscher Vorname: Von Spürnase zu Mordopfer bei Miss Merkel?

Auf akuter Namenssuche ist auch Bestsellerautor David Safier. Sein Mops, der im Erfolgskrimi "Miss Merkel" der Hobbydetektivin Angela bei Fuß geht, heult und jault und will, als anständiger Hund, keinen Moment länger "Putin" heißen. Kurzum: Namensänderung dringend gewünscht. Nun ist es David Safier hoch anzurechnen, dass er den Mops, der in Miss Merkels zweitem Fall die Leiche eines Gärtners auf dem Friedhof entdeckt, nicht einfach friedlich einschlafen lassen oder gar selbst zum Mordopfer machen will. Und es ist ebenso erfreulich, dass er die knuddelige Spürnase nicht einfach zum Teufel jagt.

Was freilaufende Pudel und andere Vierbeiner in der Weltliteratur für tragisch-teuflische Folgen haben können, ist seit jenem berühmtesten aller Osterspaziergänge sattsam bekannt. An den Hund von Baskerville gar nicht zu denken. Liebevolle Hundenamen wie Wendelin, Wurzel und Snoopy sind leider schon vergeben, das Namensrecht an Lassie ist seit 1938 einem empathischen Langhaarcollie garantiert. Boris? Gorbatschow?

Mit dem P-Namen ein Unvermittelbarer

Hoffen wir, dass sich für Miss Merkels Mops bald ein neuer Name findet. Als Köter mit Widerlingnamen wäre der Hund selbst bei Martin Rütter unvermittelbar.

 
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  • J. N.
    Gab es nicht auch mal einen Keiler, der seinen Namen mit Herrn von, zu und sonst was Guttenberg teilte, und bei dem man auch über eine Umbenennung nachdachte..?
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    • Antworten
  • H. W.
    Mal wieder sind die Tiere die Verlierer, wenn sich Menschen zunehmend benehmen wie ihre Namensvetter.
    Armer Eber, der seinen Namen aufgeben muss, nur weil ein berühmtberüchtigter Namensvetter sich mehr und mehr benimmt, wie gemeinhin dem Wildschwein nachgesagt wird.
    Einen schönen Tag allen friedliebenden Leuten, die anderen können mir gestohlen bleiben.
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