Hier die Online-Fassung dieses Beitrages vom 8.7. anklicken: "Mehr Unterhaltung als Herausforderung"
"Lesen fand ich unnötig und blöd"
Eine Verpflichtung sollten Journalisten aus dem herauslesen können, was die Frau mir in ihrer Antwort auf meine Erklärung nun als Anekdote übermittelt:„Wegen der Main-Post habe ich Lesen gelernt.“
Sie erklärt wie. In der ersten Klasse habe sie Keuchhusten gehabt und sechs Wochen gefehlt. Sie erinnert sich:
„Lesen fand ich damals unnötig und blöd“.
Ein Comic für Kinder
Zu jener Zeit gab es in der Zeitung freilich samstags einen Comic für Kinder: „Richard und sein Kätzchen“. Dummerweise weigerte sich nun ihre Schwester aus der zweiten Klasse daraus vorzulesen. Das mit Erfolg. Die Frau fasst diesen Erfolg kurz zusammen:„Aus purem Trotz und mit Wut im Bauch hatte ich dann innerhalb kürzester Zeit diese Buchstaben besiegt und flüssig Lesen gelernt.“
Die Motivation für Journalisten
Wenn in dieser Erinnerung mal keine Motivation für Journalisten steckt, stets lesenswerte und möglichst fehlerfreie Inhalte zu liefern, gedruckt und digital. Wenn Kinder schon einer Tageszeitung begegnen, dann sollte einem Lern-Erfolg nichts im Wege stehen.Ganz abgesehen davon, sollte Zeitung auch Angebote für Kinder machen. Das ist dann wirklich mehr als Kinderkram.
Auch die Main-Post bietet über "Pfiffikus" solche Angebote.Hier ein Beispiel. Aber auch über das medienpädagogische Projekt "KLASSE!" wendet sich die Main-Post an junge Menschen.
Tageszeitung begleitet durchs Leben
Am Ende meiner Erklärungen nach Beschwerden bitte ich die Absender häufig, ihrer Tageszeitung doch gewogen zu bleiben. So habe ich das auch bei der Frau getan. Sie hat wohl nicht nur mich mit ihrer Antwort beruhigt:Ob mit oder ohne elektronische Zeitung: Die Frau und überhaupt alle Leserinnen und Leser begleiten beim Erhalt dieser Fähigkeit natürlich meine allerbesten Wünsche.„Keine Sorge, die Main-Post wird mich wahrscheinlich so lange in meinem Leben begleiten, wie ich fähig bin, Gelesenes geistig verarbeiten zu können. Und an eine Zeitung in der Hand kommt auch ein ePaper für mich nicht ran.“
Einer Würdigung wert
Das war eine positive Zuschrift, wenn auch nicht die einzige. Ob ihres Lern-Effektes sticht sie gerade aus der Mehrzahl negativer Hinweise hervor. Sie ist mir in Zeiten, in denen vorwiegend über zu viel Hass gegen Medien nachgedacht werden muss, einer Würdigung wert. Gehemmt soll sich dadurch bitte niemand fühlen, der Redaktion das zu sagen, was gesagt werden muss.Kein Widerspruch
Einer, der das an meine Adresse gerichtet nicht zum ersten Mal getan hat, bezieht sich ebenfalls auf meine Erklärung vom 8.7. zu Gewinnspielen: Er sei zitiert:Dazu heute nur so viel: Darin sehe ich keinen grundsätzlichen Widerspruch. Auch „Mutter“ (Pressedruck Augsburg) und „Tochter“ (Main-Post) sind mit ihren Medien den Menschen verpflichtet.“Vielleicht sollten Sie sich besser Medienanwalt nennen, der die Interessen der MP bzw. der Augsburger Mutter vertritt: „Wessen Brot ich ess‘, dessen Lied ich sing‘“
Anton Sahlender, Leseranwalt