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Würzburg
Kommentar zu Corona: Schließt endlich die Schulen!
Es ist irrwitzig, Großveranstaltungen mit mehr als 1000 Teilnehmern zu verbieten und andererseits Schulen mit 1000 Schülern weiter offen zu halten.
Österreich, Tschechien und Polen haben flächendeckende Schulschließungen angekündigt. Warum geht das in Bayern nicht? Warum warten wir den Verdachtsfall ab? 
Foto: Marijan Murat, dpa | Österreich, Tschechien und Polen haben flächendeckende Schulschließungen angekündigt. Warum geht das in Bayern nicht? Warum warten wir den Verdachtsfall ab? 
Gisela Rauch
 |  aktualisiert: 27.04.2023 09:35 Uhr

Die Uni Würzburg hat wegen der Corona-Gefahr alle Lehrveranstaltungen abgesagt. Das Mainfranken Theater spielt nicht mehr. Fachkonferenzen, Jahrestagungen und Messen fallen flach.  Ja, mittlerweile werden in der Region sogar kleinere Veranstaltungen wie Tanzstundenbälle und Tangotreffen abgesagt, Handball-Kinderturniere sterben und sogar Privatparties und Verwandtentreffen werden verschoben. Das ist natürlich traurig für den einzelnen, aber sinnvoll um des allgemeinen Schutzes willen. Wir haben alle verstanden: Wir werden das Coronavirus so schnell nicht los, müssen uns ihm stellen. Die wichtigste Aufgabe der Gemeinschaft ist jetzt, den Anstieg der Fallzahlen zu verzögern, um das strapazierte Gesundheitssystem zu entlasten.

Es ist irrwitzig, Theater dicht zu machen und Schulen offen zu halten!

Aber wenn schon alle Großveranstaltungen mit mehr als 1000 Teilnehmern ausgesetzt werden, warum bitte sind dann in Bayern die Schulen noch offen? An großen Schulen in Würzburg wie etwa dem Deutschhaus-Gymnasium oder der FOS/BOS tummeln sich täglich doch auch mehr als 1000 Leute. 1000 Schüler fassen hintereinander die gleichen Türklinken an, benutzen die gleichen Toiletten, husten sich beim Essen an und atmen stundenlang die gleiche, stickige Klassenzimmerluft.  Ist doch irrwitzig, einerseits Theater nicht mehr zu bespielen und andererseits die viel größere Ansteckungsgefahr an Schulen einfach zu ignorieren! 

Das finden nicht nur Schüler und Lehrer, sondern auch Verbände. Der deutsche Realschullehrerverband fordert "flächendeckende Schulschließungen" jetzt sofort; der bayerische Philologenverband verweist darauf, dass gerade für Oberstufenschüler und Abiturienten Lernplattformen zur Verfügung stehen, um Schüler im Homeoffice zu unterrichten. Klar wäre ein digitaler Unterricht nicht optimal, klar würden Schulschließungen zu Betreuungsproblemen führen, klar gäbe es in der ein oder anderen Familie gerade mit kleineren Kindern Chaos. Aber in diesem Fall sollte uns die Gesundheit mehr wert sein als der Bildungsauftrag. Es versteht hierzulande doch kein Mensch, warum wir mit Schulschließungen (106 sind es aktuell in Bayern) warten, bis ein Verdachtsfall auftritt, anstatt flächendeckend präventiv tätig zu werden.

Sinnvoll wären verlängerte Osterferien! Sofort!

Sinnvoll wäre es, ab nächster Woche Bayerns Schüler in verlängerte Osterferien zu schicken; ihnen Lehrmaterialien und Hausaufgaben mitzugeben. Wir sollten uns in dieser Angelegenheit Österreich, Tschechien und Polen zum Vorbild nehmen, die alle die flächendeckende Schließung ihrer Schulen angekündigt haben. Warten wir doch bitte nicht ab, bis wir Zustände haben wie in Italien!

 
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Kommentare
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  • Erding
    Gut gemacht! Der Kommentar hat sein Ziel erreicht!
    Und das ist gut so!
    Danke!
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  • 1958kosb
    Es ist schon peinlich wenn hier gefragt wird,"wer passt auf meine Kinder auf".
    Auf die Idee mal eine Zeitlang nicht zu arbeiten kommt wohl keiner. Warum wurden dann die Kinder in die Welt gesetzt?
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  • ub-ejournals@uni-wuerzburg.de
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  • Franken48
    Schulen schließen, wenigstens für die Zeit , wie lang die nächsten Ferien dauern würden. Das wäre nur ein Tausch,und kein Schüler hätte Nachteile.
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  • simonhard
    Ich würde gar nichts machen. Es ist eh nicht aufzuhalten.
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  • Erding
    Corona Pandemie - Österreich schließt landesweit Schulen
    Österreichs Kanzler Kurz ruft die Bürger auf, auch pirvate Feste abzusagen. An den Aktienmärkten löst die Corona-Pandemie deutliche Reaktionen aus. Quelle zeit.de
    Jetzt zeigt sich wieder, dass Deutschland doch nicht so vorbereitet ist, wie es uns immer vorgegaukelt wurde. Das sieht man auch wieder vor Ort: Wahl der Fränkischen Weinkönigin findet trotz Coronavirus statt. Allerdings nur vor kleinerem Publikum. Als ob das Coronavirus nachzählt. In Aschaffenburg hat man diese Zahlentrickserei und das Hickhack drum herum satt und genehmigt jetzt nur noch Veranstaltungen unter 50 Teilnehmern. Wenn überhaupt.
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  • Sonic
    Ach? Und wer beaufsichtigt dann die Kinder berufstätiger Eltern?
    Die gefährdeten Großeltern?
    Was ist, wenn die Eltern im Gesundheitswesen tätig sind? Sollen sie dann daheim bleiben?
    Erstmal dafür Lösungen finden, dann kann man auch die Schulen schließen.
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  • FischersFritz
    Zitat: "Erstmal dafür Lösungen finden, dann kann man auch die Schulen schließen."

    Ja - das Virus wartet sicher gerne so lange!

    https://www.der-postillon.com/2020/03/exponentielles-wachstum.html
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  • pbronco@web.de
    Wenn die Schulen geschlossen werden, dann aber mit der Vorgabe, dass die Kinder zu Hause bleiben und nicht dauernd unterwegs sind. Ist schwer zu verklickern ... das Wetter wird langsam schöner und nur drin sitzen? Sicher lässt sich auch etwas anbieten über Online-Lernplattformen.
    Größere Kinder können alleine zu Hause bleiben, aber was ist mit Kita und Grundschulalter?
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  • eboehrer@gmx.de
    Sehr gut, Ihr Kommentar, Frau Rauch!
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  • info@softrie.de
    30 Schüler sollen sich in einer Klasse nach der Pause die Hände waschen. Also mindestens 20 Minuten Unterricht fallen aus. Ein Realitätschecker merkt, dass das nicht funktioniert.
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  • cothromach
    einFranke!
    Erwachsene können durch ihr Verhalten eine Ansteckungsrisiko verringern (Abstand halten, Hände gründlich waschen, nicht ins Gesicht fassen,...) Kinder achten auf solche Dinge nicht! Wenn dann viele krank werden und der Rest in Quarantäne ist, steht das Land auch still! Siehe Italien!
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  • m.schmitt.stadtlauringen@gmail.com
    das Land steht doch längst still wenn man ehrlich ist... das ist die eigentliche Katastrophe und nicht das Corona-Virus!
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  • m.schmitt.stadtlauringen@gmail.com
    bin dann auch dafür Betriebe mit mehr als 1000 Beschäftigten zu schließen (Großindustrie SW) und Betriebe mit einem regen Publikumsverkehr (Ämter, Bahn, sonstige Verkehrsbetriebe).

    Wenn dann endlich Deutschland still steht sollten auf allen Fernsehsendern Dokus über Entwicklungsländer laufen - nicht das am Ende die Bevölkerung heult sieh hätte nicht gewusst was auf sie selbstverschuldet zugekommen ist.
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  • mausschanze
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  • ammi187@gmail.com
    Generell bin ich auch dafür aber ein Elternteil sollte zuhause bleiben dürfen bei vollem Gehalt (oder Krankengeld).
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  • Einwohner
    Die Deutschen und deren Regierende sind bei diesem Thema genauso naiv und blauäugig wie bei allen anderen Themen auch.
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  • cothromach
    Meiner Meinung nach ist das Infektionsrisiko an den Schulen in höchstem Maße gegeben. Kinder stecken sich die Finger in Mund und Nase. Sie merken das gar nicht, sind halt Kinder. Die wenigsten Kinder waschen sich die Hände 30s lang, wie empfohlen. Da wird das Pausenbrot ausgepackt, ohne vorher die Hände gewaschen zu haben. Kinder spielen miteinander, tauschen Arbeitsmaterialien aus, geben sich die Hände, husten sich gegenseitig an, und das auf engem Raum. Ganz abgesehen davon, dass vor und nach dem Unterricht die Straßenbahnen und Busse voller Schüler sind, die sich hier nicht nur gegenseitig, sondern andere Fahrgäste anstecken. In ein paar Wochen werden es die Verantwortlichen sicher bereuen, wenn sie jetzt nicht sofort handeln und die Schulen schließen!
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  • traumfrau
    Bester Kommentar!!! Absolut realistisch - Danke Ferienleser!
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