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BERLIN
Kommentar: Zigaretten sind kein Geschmack von Freiheit!
Von Bernhard Junginger red.politik@mainpost.de
 |  aktualisiert: 19.10.2020 10:42 Uhr

Allen mit ungezählten Werbe-Milliarden von der Zigarettenindustrie unters Volk gebrachten Beteuerungen zum Trotz: Tabak schmeckt weder nach Freiheit, noch nach Abenteuer und auch nicht nach der großen, weiten Welt. Tabak schmeckt schlichtweg nach Tabak. Und diesen Geschmack erkaufen sich Raucher mit erheblichen Gesundheitsrisiken. Tabakrauch führt zu Herz-Kreislauferkrankungen, schädigt die Atemwege und verursacht zahlreiche Krebserkrankungen. Um nur einige der Gefahren zu nennen, die auch für alle unfreiwilligen Passivraucher bestehen.

Ein Tabakwerbeverbot ist also mehr als sinnvoll, in vielen Bereichen gilt es zum Glück längst. Dass in Deutschland aber noch immer auf Plakaten und im Kino geworben werden darf, ist unverständlich. Denn so geht die gefährliche Botschaft, dass Rauchen cool, lässig, oder erwachsen sei, letztlich auch an Kinder und Jugendliche. Ein Werbeverbot sollte übrigens auch für die immer populärer gewordenen E-Zigaretten gelten. Deren Wirkung auf die Gesundheit ist umstritten.

Statt mit Werbung für Qualm und Dampf überzogen zu werden, sollte die Öffentlichkeit noch besser als bisher über Suchtgefahren aufgeklärt werden. Sicher, ein erweitertes Tabakwerbeverbot würde gerade manche Kommunen durch fehlende Einnahmen aus der Plakatwerbung empfindlich schmerzen. Doch der gesamtwirtschaftliche Schaden, den das Rauchen anrichtet, wiegt weit schwerer.

 
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