Die Show muss weitergehen. Die Fußball-Bundesliga bekommt ihre Geisterspiele. Ob es eine geistreiche Idee ist, dass Erst- und Zweitligisten unter strengsten Hygiene-Richtlinien in weitgehend abgeschotteten Stadien ihrer Fußball-Arbeit nachgehen können, um damit die Einnahmen aus den Rechten für die TV-Übertragungen zu retten? Es scheint, wenn man den Verantwortungsträgern der Kicker-Branche glauben mag, unvermeidlich zu sein. Die Vereinsmanager zeichneten ein düsteres Zukunftsbild, falls die Klubs die Saison nicht hätten zu Ende bringen können.
Warum unbedingt der Fußball? Handballer oder Eishockey-Spieler haben doch auch schon ihre Saison beendet. Die Antwort ist simpel: Es geht um viel mehr Geld.
Das den Fußball-Klubs nun anzulasten, wäre unfair. Es wurde schließlich niemand gezwungen, den Profi-Zirkus mit Pay-TV-Gebühren zu finanzieren. Die Millionen ließen sich verdienen und die Vereine gaben sie auch wieder aus. Dass der gesamte Fußball-Betrieb wegen eines Virus zum Erliegen kommen könnte, konnte sich wirklich keiner vorstellen. Deshalb ist es richtig, dass der Fußball keine Sonderbehandlung erfahren sollte. Nicht durch übereilte Lockerungen, aber eben auch nicht durch zusätzliche Hürden.
Auch Fußballprofis wollen wieder arbeiten
Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) und die Deutsche Fußball-Liga (DFL) haben ein Konzept erarbeitet, das den größtmöglichen Schutz für alle Beteiligten gewährleistet. Die Profis wollen nichts anderes als viele Angestellte in anderen Branchen auch: wieder arbeiten.
Das gilt insbesondere auch für Spieler in unteren Spielklassen wie der Dritten Liga, in der auch die Würzburger Kickers zu Hause sind. Da, wo keine Millionen zu scheffeln sind. Auch dort könnte es nun bald schon Grünes Licht für weitere Spiele geben, auch wenn einige Klubs im Doppelpass mit den örtlichen Behörden darüber klagen, dass die Auflagen für Geisterspiele für sie zu hoch seien.
- Würzburger Kickers: Drittligisten stimmen für Geisterspiele
Dahinter stecken freilich immer auch sportliche Interessen. Alle acht Drittliga-Klubs, die die Saison vorzeitig beenden wollen, können hoffen, von einem vorzeitigen Saisonende zu profitieren, weil sie entweder vorzeitig aufgestiegen oder vor dem Abstieg gerettet wären.
Moralische Argumente aus den Klubs selbst laufen daher ins Leere. Jeder der Beteiligten versucht, möglichst schadlos aus der Situation herauszukommen. Etwas anderes ist es mit dem Blick von außen. Wie ist es zu vermitteln, dass die Profis trotz aller Kontaktbeschränkung auf dem Feld eng an eng um den Ball kämpfen? Es muss für den Fußball also doch eine Ausnahme gemacht werden!
Auch im Fußball sollte man über Gehaltsobergrenzen debattieren
Warum gerade das für viele ein Problem ist, sollte den Verantwortlichen zu denken geben. Der Fußball polarisiert. Dass die Millionäre in kurzen Hosen bisweilen Euro-Summen bewegen, dass einem beim Nullen Zählen Hören und Sehen vergeht, hat viele Menschen verschreckt. Dass sich dubiose Berater die Taschen vollstopfen, manchen Vereinen egal ist, wie so mancher Investor sein Geld verdient und einige der Stars offenbar durch jedes Steuerschlupfloch schlüpfen, hat Spuren hinterlassen. Dazu kommen zahllose Skandale in der Funktionärs-Kaste. Der Ruf ist mies. Das bekommt der Fußball nun zu spüren.
Doch die Kraft des so herrlich einfachen Spiels bleibt trotzdem groß. Es werden sich viele Menschen freuen, wenn sie wieder vor dem Fernseher mitfiebern und mitjubeln können. Der Profifußball hat eine neue Chance bekommen. Das sollten sich die Protagonisten mit der nötigen Demut zu Herzen nehmen, öfter als bisher an ihren Vorbildcharakter denken und auch ohne Scheuklappen debattieren - zum Beispiel über Gehaltsobergrenzen.
Ob es tatsächlich soweit kommt? Wenn der Ball erst einmal rollt, wird bei vielen Menschen für einige Minuten vieles vergessen sein, all das Geld und selbst dieser vermaledeite Virus.
Naja, was Vorbilder dürfen, werden dann reichlich Kinder nachmachen . Die Folge bleibt abzuwarten
Die Argumentation es gehe um viel Geld ist total daneben. Vielleicht sollte man hier mal nachdenken und etwas ändern. Bei den Profis in der Bundesliga geht es um Millionen, wohlgemerkt bei den Männern. Ich kenne Frauen, welche ebenfalls in der Bundesliga spielen. Sie wohnen in einer kleinen Wohnung als Wohngemeinschaft und fahren gesponserte und mit Firmenlogos beklebte Kleinstautos.
Erstaunlicherweise soll es auch Menschen geben, welche sich überhaupt nicht für Fußball interessieren.
Wie sollen 60.000 Menschen in Bayern nur vom Fußball abhängig sein? So große Geschätstellen und Arenapersonal dürfte es kaum geben, selbst wenn man die dritte Liga mitbetrachtet.
https://www.noz.de/deutschland-welt/sport/artikel/800475/die-zehn-besten-sprueche-von-trainer-hans-meyer
Die Chance ist verdan (..) es geht doch nur um die MILLIONEN der GOLDSTEAK fre..enten Millionäre....wie hat einmal der legendäre Trainer vom FC Nürnberg in der Presse verlauten lassen...die hälfte der Profis würden mit ihren Verstand unter der Brücke schlafen (..) wenn sie nicht Fussball spielen könnten. P.S. Ich habe selber Fussball 25 Jahre gespielt und liebe den Sport...aber diese Assage!!! Gruss Wanderer