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Birnfeld
Samstagsbrief: Werfen Sie mit Ihrem Soja-Projekt Wellen, Herr Gerner!
Der Landwirt Andreas Gerner baut im Kreis Schweinfurt Soja an und will damit helfen, den Regenwald zu schützen. Warum das unser Autor eine gute Idee findet.
Will helfen, den Regenwald zu retten: Landwirt Andreas Gerner weist mit diesem Schild in Birnfeld auf sein Soja-Patenschaftsprojekt hin.
Foto: Silvia Eidel | Will helfen, den Regenwald zu retten: Landwirt Andreas Gerner weist mit diesem Schild in Birnfeld auf sein Soja-Patenschaftsprojekt hin.
Jürgen Haug-Peichl
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:33 Uhr

Sehr geehrter Andreas Gerner,

was sind Sie doch für ein mutmachender Idealist. Denn Ihre Soja-Patenschaften in Birnfeld im Kreis Schweinfurt sind wie ein Kampf gegen Windmühlen - und trotzdem machen Sie es. Davor ziehe ich den Hut.

Wer Ihnen als Pate 50 Euro gibt, dem garantieren Sie, im kommenden Jahr auf 1000 Quadratmetern Ihrer Äcker Sojabohnen anzubauen. Damit wollen Sie erreichen, dass die Nachfrage nach Soja zum Beispiel aus Südamerika zurückgeht und somit weniger Regenwald für Sojaanbau abgeholzt werden muss.

Sie werden es mir nicht übel nehmen, wenn ich behaupte: Mit Ihren Patenschaften erreichen Sie erst mal so gut wie nichts. Dennoch steckt in Ihrem Ansinnen etwas Reizvolles. Sie wollen ein Zeichen setzen, sei es auch ein noch so kleines.

Global denken, lokal handeln - ich halte sehr viel von diesem Credo. Man kann Großes nur bewirken, wenn man im Kleinen anfängt. Das tun Sie, Herr Gerner. Möge Ihre Aktion viele Nachahmer finden. Das Geld, das Sie über die Patenschaften einnehmen, sei Ihnen als Vollerwerbslandwirt gegönnt. Reich können und wollen Sie damit nicht werden, haben Sie verlauten lassen.

Was den Soja-Paten noch klarzumachen ist

Natürlich müssen Sie den Paten klarmachen, dass sowohl deren 50 Euro als auch der Verkaufserlös der zusätzlich gewonnenen Sojabohnen allein in Ihre Tasche fließen. Um bei Ihrem Projekt mitzumachen, bleibt also allein als Argument der besagte Effekt auf die Nachfrage nach Soja aus Regenwald-Gebieten.

Wie dem auch sei, Ihr Vorhaben ist gerade in diesen Tagen lobenswert, weil es das Scheinwerferlicht zumindest ein bisschen wegrückt vom Überthema Corona hin zu einer jener Mega-Herausforderungen, die die Menschheit ebenfalls vor der Brust hat: den Klimawandel.

Schließlich schnürt die Abholzung der Regenwälder der grünen Lunge dieser Welt die Luft ab. Das nicht mehr von den Bäumen speicherbare Kohlendioxid verschärft den globalen Glashaus-Effekt und erwärmt unseren Erdball - die Folgen sind bekannt und unzweifelhaft nun auch in Mainfranken deutlich zu spüren.

Freilich stehen Sie, Herr Gerner, mit Ihrem Patenschaftsprojekt einem Giganten gegenüber: Allein in diesem März sind in Brasilien nach Erhebungen des digitalen Überwachungsnetzwerks Global Forest Watch 95 000 Hektar Regenwald vernichtet worden. Rechnet man das Treiben in den Nachbarstaaten hinzu, sind es gar 220 000 Hektar. Das ist fast die Fläche des Saarlandes. Wohlgemerkt nur in einem Monat.

Die Südamerikaner sind nicht die einzigen Sündenböcke. Global Forest Watch hat auch herausgefunden, dass Indonesien mit 134 000 Hektar verschwundenem Regenwald im März der weltweite Spitzenreiter gewesen ist. Länder wie Myanmar, Thailand, China oder der Kongo haben ebenfalls viele Finger im schmutzigen Spiel.

Zugegeben, die Vernichtung von Regenwald hat nicht immer unmittelbar mit der Sojabohne zu tun. Neue Weideflächen fürs Vieh, Goldsucher oder schlicht und einfach Ackerbau abseits von Soja spielen auch mit rein.

Die Vernichtung von Regenwald wie hier in Brasilien gilt als Klimakiller. Die Suche nach neuem Ackerland - unter anderem für den Anbau von Soja - spielen dabei eine große Rolle.
Foto: Alessandro Falco | Die Vernichtung von Regenwald wie hier in Brasilien gilt als Klimakiller. Die Suche nach neuem Ackerland - unter anderem für den Anbau von Soja - spielen dabei eine große Rolle.

Was die Produktion von Soja angeht, fällt das Augenmerk jedoch klar auf Brasilien. Mit einer Produktion von aktuell 131 Millionen Tonnen im Jahr ist das Land noch vor den USA (112 Millionen Tonnen) weltweit Marktführer.

Das sind einfach erst mal nur Zahlen. Wenn man aber bedenkt, dass Brasilien mit Jair Bolsonaro einen Präsidenten hat, der gerne die erwiesene Brandrodung des Regenwaldes leugnet, dann wird die Sprengkraft dieser Zahlen deutlich. 

Zugegeben: Neu sind all diese schlimmen Zustände nicht. Regenwälder werden schon seit gut 50 Jahren plattgemacht, wenngleich in letzter Zeit mit steigender Tendenz. Und dass die Menschheit zu viel Fleisch isst und damit die Nachfrage nach dem Viehfutter Soja anheizt, wissen wir mittlerweile auch.

Oft machtlos bei den großen Problemen dieser Welt

Aber was tun? Soll ich jetzt nach Brasilien fliegen und mich demonstrativ an Bäume des Regenwaldes ketten? Soll ich meine Wut auf Herrn Bolsonaro in Form eines Protestbriefes an ihn rauslassen? Soll ich glühendes Mitglied einer Organisation zum Schutz des Regenwaldes werden? Kann man alles machen. Muss man nicht.

So oder so, ich gebe zu: Bei derlei Welt-Themen fühle ich mich oft so machtlos. In mir bohrt die Aufforderung, irgendwas gegen das Problem zu tun. Aber was? Und nun kommen Sie mit Ihrer Soja-Patenschaft, Herr Gerner. Dieser Tropfen auf den heißen Stein ist so klein, dass er fast gar keiner ist.

Trotzdem: Sie machen einen Schritt. Einen kleinen, einen idealistischen. Egal was. Ich wünsche Ihnen und unserem Erdball, dass Sie damit hohe Wellen schlagen. Es ist höchste Zeit dafür.

Hoffnungsvolle Grüße,
Jürgen Haug-Peichl
Redakteur

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  • A. G.
    Antwort auf den Samstagsbrief Teil 2

    Stattdessen habe ich mir etwas besseres ausgedacht: Ich versuche jetzt mit den Patenschaften die mir entstehenden Einbußen teilweise von anderen tragen zu lassen, die genauso wie ich den Regenwald retten wollen. Nur so (die Zeiten sind für Landwirte schwer genug) kann ich weitermachen. Im besten Fall kann ich den Anbau somit sogar ausweiten.


    Ja, reich werde ich so nicht.
    Ich schließe lediglich die Lücke zu den wirtschaftlicheren Früchten und halse mir dafür noch einen Haufen Schreiberei auf.

    Wenn der Zulauf stimmt, werden UND SOLLEN auch andere das so wie ich anbieten (meine Fläche, auf der ich Soja anbauen kann, ist ja leider begrenzt) und so der Effekt für den Regenwald gesteigert werden: Wer so eine Feldtafel will, bekommt gerne eine und muss halt meine Kontaktdaten mit seinen eigenen überkleben.

    Fortsetzung in Teil 3
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  • A. G.
    Antwort auf den Samstagsbrief Teil 4

    Der schon länger bekannte alternative Weg, eine Parzelle Regenwald tatsächlich einzuzäunen und zu verteidigen, ist zwar schön plakativ: Man kann in ein paar Jahren zeigen, dass die Parzelle noch steht, während ringsherum alles weg ist.
    Tatsächlich bringt es aber leider nichts, meine ich: Der Bedarf ist nunmal da und die Farmer/Landräuber fahren einfach ein Stück weiter in den Urwald und brandroden dort Regenwald für ihre Flächen. Also reine Verlagerung.

    Drum lasst uns gemeinsam anpacken!


    Mit idealistischen Grüßen,

    Gerner Andreas
    Birnfeld
    andreas_gerner@gmx.de (zwischen den Namen ist ein UNTERSTRICH !!! )
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  • A. G.
    Antwort auf den Samstagsbrief Teil 3

    Hoffentlich machen auch Kollegen mit, die Flächen in Stadtnähe an frequentierten Rad- und Spazierwegen haben, so dass die Feldtafeln häufig gelesen werden, sich viele Paten finden und der Sojaanbau hierzulande endlich voran kommt.

    Dass der Sojaanbau in Übersee nicht der einzige Treiber bei den Brandrodungen ist, stimmt auch. Aber halt der bedeutendste und DER, wo man von Zuhause aus gegensteuern kann.

    Toll auch der neue Vorstoß von LsV Bayern: "Wegen uns muss kein Regenwald brennen".

    Ja, es ist (noch) der Tropfen auf den heißen Stein. Aber jede Veränderung im Großen beginnt wie jeder Marathon mit dem ersten Schritt. Wer diesen nicht tut, kann das Ziel nicht erreichen.

    Aber: Hier "verpufft" nichts. Jede einzelne hier nachhaltig erzeugte to Soja spart 1:1 eine to Import und reduziert in Südamerika direkt den Produktionsbedarf und damit den Anreiz zu den Brandrodungen. Ich bin überzeugt: NUR SO erreicht man was"

    Fortsetzung in Teil 4
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  • A. G.
    Antwort auf den Samstagsbrief Teil 1

    Vielen Dank für den Brief, Herr Haug-Peichl. Ich freue mich über jegliches Feedback, AUCH ÜBER KRITIK!

    Schön wäre der Verweis auf den ursprünglichen Artikel gewesen. Zu finden auf mainpost.de: Regenwald Patenschaft Soja

    Die Aussage, das Geld geht ausschließlich in meine eigene Tasche, stimmt. Muss auch so sein.
    Das habe ich auch offen so kommuniziert. Hintergrund: Seit 7 Jahren baue ich Soja an und nehme damit Einbußen gegenüber Mais oder Weizen in Kauf. BISHER ZU 100% AUF MEINE EIGENEN KOSTEN - Ca 5000 bis 10000 € pro Jahr!
    Ginge es mir allein um Profit, hätte ich ganz einfach mit dem Sojaanbau aufgehört. So wie eine Handvoll Kollegen in meiner Gegend auch und stattdessen mehr Weizen oder Mais angebaut. Damit hätte ich dann aber auch aufgehört, dem Regenwald zu helfen. Ihn also einfach seinem Schicksal überlassen. Eben genau das will ich nicht!

    Fortsetzung in Teil 2
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  • A. G.
    Wissenswerte Ergänzungen, die weder im ersten Artikel, noch im Samstagsbrief zur Sprache kamen:

    - Wir hier bauen Soja völlig ohne Gentechnik an und spritzen kein Glyphosat auf die Sojapflanzen. Ganz im Gegensatz zur importierten Überseeware.

    - So eine Patenschaft bewirkt mehr zum Regenwaldschutz, als der Fleischverzicht eines Einzelnen bewirkt. Und dieser schränkt ja enorm ein (Genuss, Abwechslung) und ist unter Umständen teurer (Ersatzprodukte kosten oft mehr als Fleisch selbst)

    - Sojafelder sind im Sommer eine echte Aufwertung (saftig grün) in den Fluren, wenn sämtliches Getreide und der Raps längst abgeerntet und die allermeisten Felder daher braun sind.

    - Der andere Ansatz, man zäunt eine Parzelle Regenwald ein und verteidigt sie gegen die Brandräuber, ist leichter verständlich (im Zaun bleibt Wald, drumrum verschwindet er), hilft aber nicht wirklich. Die Farmer fahren einfach ein paar Kilometer weiter in den Urwald und roden dort so viel, wie sie brauchen. Reine Verlagerung.
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  • A. G.
    @
    klaus1618
    Ein angemessener Erlös sollte sein, ist es aber nicht.
    Der Preisdruck durch die unfair erzeugte Importware(Landraub, Gentechnik, Glyphosat auf die Sojaapflanzen gespritzt, Monokultur, Kinderarbeit, keine Sozialversicherungen...) limitiert den Preis für Sojabohnen.
    Sie blenden vollkommen aus, dass Landwirtschaft neben Erlösen auch Kosten bedeutet.
    Pacht
    Diesel
    Saatgut
    Pflanzenschutz
    Düngung
    Maschinen
    Gebäude
    Versicherungen
    Löhne/Lohnansatz
    Aus-/Weiterbildung
    Beiträge
    Und lohnen soll es sich ja auch noch.
    Mit anderen Früchten kann ich die Kosten decken. Mit Soja nicht. Dennoch mache ich das jetzt schon 7 Jahre aus ideellen Gründen AUF MEINE EIGENEN KOSTEN.
    Was glauben Sie, warum in der Branche Landwirtschaft jedes Jahr so viele Betriebe das Handtuch werfen, wie in keiner anderen Branche?
    Weil man so reich wird?
    Weil es so einfach ist?
    Weil die Zukunftsaussichten so toll sind?
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  • A. G.
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  • A. G.
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  • A. G.
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  • A. G.
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  • A. G.
    @ hentinger.
    Es macht sehr wohl einen Unterschied.
    Um Fleisch zu erzeugen, ist ein Vielfaches an gefüttertem Protein (z.B. Soja) nötig, als dann im Fleisch steckt.
    Soja direkt zu verzehren würde also schon Anbaufläche sparen und damit Druck vom Regenwald nehmen.
    Das ist jedoch nicht mein Ansatzpunkt. 
    Ich schreibe niemandem vor, was er zu essen hat. Muss jeder selbst entscheiden, ob er sich einränkt (Genuss, Flexiblität...) und die Mehrkosten (Ersatz ist meist teurer als Fleisch bzw. tierische Produkte wie Milch) auf sich nimmt.
    Ich sage:
    Der Bedarf an Soja ist nunmal da. Und wenn es schon so ist, dann lasst uns doch dafür sorgen, dass der nachhaltig hier angebaut wird, statt unfair, klimaschädlich und regenwaldzerstörerisch in Übersee, mit dort all den Begleiterscheinungen wie Monokultur, Gentechnik, Glyphosat auf die Sojapflanzen gespritzt, Landraub, Kinderarbeit, Ausbeutung, keine Sozialversicherungen, kein Arbeitsschutz usw.
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  • A. G.
    @ hentinger
    Das macht den klugen Menschen aus. Er lernt aus Fehlern der Vergangenheit und ändert mit dem erlangten Wissen sein Handeln der Gegenwart.
    Was ist Ihr Alternativplan?
    Tatenlos zusehen, wie überall auf der Welt alles abgeholzt wird, nur weil unsere Vorfahren auch niemand davon abgehalten hat?
    Fairness über Zukunft?
    An der Vergangenheit ändert niemand mehr etwas.

    Es geht in der Thematik nicht um Sauerstoffproduktion (das würde das Soja nach dem Regenwald ebenso leisten). Wieso bilden Sie sich da was ein?
    Es geht um die Rolle des Regenwalds als gigantischer Kohlenstoffspeicher. Das Abholzen setzt enorme Mengen an CO2 frei. 
    Außerdem um die Artenvielfalt (Regenwälder sind voller Leben wie sonst kein anderer Lebensraum), und die Rolle für das lokale Wetter (Wasser wird vom Regenwald verdunstet und speist so den Regen, der das Ökosystem dort erst möglich macht.
    Gerner Andreas
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  • M. D.
    Liebe MP, ich bitte euch, sich bei so komplexen Themen auch von der anderen Seite (Vertreter der Politik) Statements anzuholen. Ehrlich gesagt erwarte ich das von Journalisten. Dieses Jahr gibt es nämlich schon indirekt "Entschädigung" für den Anbau von Soja, Stichwort B43. Ich werde hier bewusst keine Zahlen nennen, da ich nicht weiter zur Spaltung beitragen will. Ihre (falsche) Message: Die Politik funktioniert nicht (das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen traurig ), deswegen nehmen wir es selbst in die Hand.... puh. Meiner Meinung nach sind es die Rahmenbedingungen, die die Politik zu Kompromissen zwingt. (Beispiel Autoindustrie: Klimawandel vs Arbeitsplätze etc.). Beste Grüße
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  • A. G.
    @Michi duernig
    Ich kenne die "Entschädigungsprogramme" ganz genau.
    Ich nutze allerdings nicht das B43 (mind 10% Leguminosen wie Soja)
    sondern B45 (mind 30% blühende Pflanzen) die 30% erreiche ich bereits mit Raps, Luzerne und Blühbrachen. Der Soja Anbau ist "on Top".
    Ich bleib dabei: "Die Politik funktioniert nicht"
    Schauen Sie sich die Importzahlen an!
    Hat das Bisschen Förderung bewirkt, dass massenhaft Leguminosen angebaut werden und der Gensoja-Import abnimmt? Nein.
    Hat das Appellieren an Sturkopf Bolsonaro den Regenwald vor Brandrodungen bewahrt? Nein.
    Also müssen Dinge getan werden, die  den Regenwald real entlasten. Fakt: Jede einzelne Tonne Soja, die wir hier erzeugen, improtieren wir nicht mehr und senken so in Übersee 1:1 den Bedarf um eine Tonne.
    Drum ist jede Tonne  nachhaltige Erzeugung (keine Gentechnik, kein Glyphosat auf die Sojapflanzen gespritzt, keine Monokultur,  kein Landraub, keine Kinderarbeit....) hierzulande so wertvoll. Leider nicht genug vergütet.
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  • H. E.
    Zunächst ist der Kommentar als Kommentar gut geschrieben.

    Aber bei näherer Betrachtung stellt sich mir die Frage warum man dafür 50 Euro bezahlen soll?
    In Zug Gemeinden bauen Landwirte Soja an! Zum Füttern oder für die Futtermittelindustrie. Dafür bekommt man Geld.
    Kommt unser Landwirt nichts dafür?
    Sie legen es ja auch dar. Patenschaftsgeld und Wirtschaftlicher Ertrag.
    Und machen es nicht alle anderen Landwirte indirekt auch dass sie durch die Produktion homöopathische Beiträge zum Schutz des Regenwaldes leisten ohne zusätzlich zu kassieren?

    Ist es nicht vielmehr eine PR Massnahme und zusätzliche Einnahme?
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  • A. G.
    @ Mic ro
    Doch.
    Ich bekomme Geld für den verkauften Soja.
    Durch die Importe an unfair produziertem und damit ultrabilligem Soja machen aber so arg Druck auf dem Markt, dass sich kein angemessener Preis bilden kann.
    (Der Markt "regelt" eben doch nicht alles)
    Anhand der Inhaltsstoffe bewertet, müssten Sojabohnen den doppelten Preis erlösen.
    Dann käme ich auch klar.
    So hingegen kann ich meine Kosten nicht decken. Ich lege drauf. Aus wirtschaftlicher Sicht muss ich den Anbau einstellen und stattdessen mehr Weizen und Mais anbauen. Damit überlasse ich den Regenwald seinem Schicksal.
    Das will ich nicht!
    Stattdessen die Idee mit den Patenschaften. Weiter dem Regenwald helfen (mache das schon 7 Jahre auf meine Kosten), aber das Defizit auf mehr Schultern verteilen.
    Ich schließe mit den Einnahmen aus den Patenschaften nur die Lücke zu den anderen Früchten.
     Im besten Fall kann ich den Anbau so noch ausweiten, oder gar Nachahmer finden, dass sich der Effekt für den Regenwald noch steigert.
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  • K. F.
    Wie naiv müssen demnach jene Bauern sein, die ohne dieses Zubrot schon in den 1990er Jahren erkannten, dass unser Binnenmarkt heimisches Soja dringend als Alternative benötigte!? Ein angemessener Erlös hierfür sollte nach wie vor seriös von unseren Handelspartnern zu erzielen sein, alles andere ist kurzzeitig allenfalls nur Schall und Rauch!

    Die aktuellen Sojabestände lassen real 20 Dezitionnen pro Hektar erwarten,Traumzahlen unter Versuchsbedingungen 30 dt/ha als Ende der Fahnenstange; die weltweiten Erträge liegen zwischen 10-12 dt/ha. - Auf realistisch erwartbare 700 €/ha sattelt unser Superbauer Gerner nochmals so nebenbei 500,00 € obendrauf - clever für den Einzelkämpfer. Unsere Blühstreifen-Patenschaften im Frühjahr wurden ebenso als grandioses „kunterbuntes Erfolgskonzept“ gefeiert, verbuchen nunmehr welche durchschlagenden Erfolge!?

    Die erfolgreich überlebensfähige LW der Zukunft in Szene gesetzt: Der supermoderne Hightech-Bauer mit seiner Sammelbüchse on Tour!?
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