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OSTHEIM
Ex-Bionade-Chef über den Verkauf an Hassia
Peter Kowalsky
Foto: Peter Kowalsky | Peter Kowalsky
Peter Kowalsky
 |  aktualisiert: 10.05.2023 10:38 Uhr

Liebe Frau Natter,

ich habe schon lange keinen Brief mehr bekommen. Deshalb war die Freude über Ihren umso größer. Schön, dass Sie an die Ursprünge von Bionade erinnern! Und dass Sie sich an mich erinnern und nach mir fragen. Wie es mir geht? Es geht mir gut, kein Grund zur Sorge!

Wie Sie wissen, hatte es viele Jahre gebraucht, um Bionade zu erschaffen. Und leider nur wenige Jahre, um das Großartige, das wir gedacht hatten geschaffen zu haben, wieder auf „Normalnull“" zu bringen. Normalnull ist der Ort, an dem Inspiration und der Spirit keine Rolle spielen.

Dort regieren die grauen Herren aus Michael Endes „Momo“. Wir hatten Großes vor und haben es noch. Nur war Bionade, nachdem Banken und Konzerne Einzug gehalten hatten, ein anderer Ort geworden. An diesem Ort hatten Menschen wie wir weder Einfluss, noch konnten wir dort auf Dauer ein kreatives und ein auf eine bessere Welt ausgerichtetes Dasein führen. Glauben Sie mir - die Entscheidung, Bionade einem Konzern zu überlassen, möchten Sie nicht treffen. Und - Sie haben ja gefragt - zu diesem Zeitpunkt hätte es mit Bionade nicht mehr anders weitergehen können, wir hatten alles versucht. Aber fürs Erste waren die grauen Herren stärker.

Dass Bionade jetzt an Hassia verkauft wird, wirft auf die ganze Geschichte ein schönes neues Licht: So einfach ist es auch für die grauen Herren nicht, die Seele eines Produktes zu erhalten. Selbst mit allem Geld der Welt und der totalen Vertriebspower eines Großkonzernes nicht. Vielleicht ist das die entscheidende Lehre für alle Beteiligten.

Warum es mir bei alldem gut geht? Ich bin frei und kann meine Fähigkeiten wieder da einsetzen, wo es mir wirklich wichtig ist. Das können übrigens auch meine Mutter und mein Bruder; Bionade war ich ja nicht allein.

Mein Bruder, Stephan Kowalsky, baut sich eine Zukunft auf, die an die Tradition unserer Familie anknüpft: Er braut. Inzwischen aber wieder für Erwachsene, nämlich Bier. Und zwar, auch traditionsgemäß, Piraten-Bier. Seine Rhönpiraten -Biere sind biozertifiziert und handgebraut, und sie können es mit allen Craft-Bieren aus den Metropolen aufnehmen, kommen aber eben aus der Rhön. Gerade baut er eine gläserne Brauerei mit Gastronomie, in Sichtweite der Bionade-Kisten.

Unsere Mutter will es auch nochmal wissen und hat mit 70 Jahren ein Start-up gegründet. Mit ihrer Ostheimer LichtWasser GmbH will sie das geistige Erbe ihres verstorbenen Mannes, unseres Stiefvaters Dieter Leipold, in die Welt tragen. Bionade war ja nur eine seiner Erfindungen; die letzten zwei Jahrzehnte seines Lebens hat er sich damit beschäftigt, wie sich die Natur selbst mit Energie versorgt und wie diese Prinzipien auf die menschliche Gesundheit übertragen werden können.

Meinen Bruder, meine Mutter und mich verbindet dabei die Frage, wie es möglich ist, aus dem Altbewährten etwas Neues, Gutes zu erschaffen - gute Energie unter die Leute zu bringen.

Ich versuche das eben mit INJU . Und wie bei Bionade kostet das viel Zeit, Engagement, Überzeugung und nicht zuletzt ein großes Investment. Wie INJU schmeckt, wollten Sie wissen. Genau wie Bionade, würde ich sagen, nur ganz anders. Denn wie damals Bionade ist INJU heute mit keinem Getränk zu vergleichen, das man so kennt. Das ist ungefähr so, wie wenn man beschreiben soll, wie Miraculix’ Zaubertrank schmeckt. Nach der Intelligenz der Natur, nach Elixir, aber hauptsächlich kommt es bei diesem Trank eben darauf an, was Asterix und Obelix dann daraus machen.

INJU soll Menschen auf zeitgemäße Weise in ihre Kraft bringen, damit sie das verwirklichen können, was ihnen wichtig ist. Auf diesen Geschmack wollen wir die Leute bringen.

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Nächsten Monat wird das INJUVERSUM übrigens um ein Produkt erweitert, das das Potential von Bionade hat. Wenn nicht sogar mehr. Sie werden davon hören.

Den Hassia-Leuten wünsche ich, dass sie es schaffen, den Spirit, der Bionade groß gemacht hat, wieder zu aktivieren.

Mit besten Grüßen

Ihr

Peter Kowalsky

 
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Kommentare
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  • Fr-goetz@t-online.de
    Kann mich noch gut an einem Auftritt im Fernsehen erinnern, wo Herr Kowalsky mit seiner Bionade meinte:“Wir spielen in der gleichen Liga wie Coca Cola!“
    War doch eine andere Liga wie man heute weiß.
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  • p-koch-dettelbach@t-online.de
    Wer hat eigentlich Bionade an Radeberger verkauft?
    Eine Familie Kowalsky war jedenfalls unbeteiligt, oder?
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  • alfred-breunig@gmx.de
    Find' ich klasse! Meinen Respekt, Herr Kowalsky!
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