- Was ist das für ein Stück? "Wie im Himmel" ist ein musikalisches Schauspiel nach dem gleichnamigen schwedischen Film aus dem Jahr 2004.
- Worum geht es? Ein berühmter Dirigent kehrt nach einem Zusammenbruch in sein Heimatdorf zurück und wirbelt als unkonventioneller Chorleiter die Dorfgemeinschaft durcheinander.
- Lohnt der Besuch? Auf jeden Fall - das Premierenpublikum war begeistert.
Das musikalische Schauspiel "Wie im Himmel" nach dem bekannten gleichnamigen schwedischen Film war die erste große Abendpremiere auf der neuen Spielstätte der Gemündener Scherenburgfestspiele (Lkr. Main-Spessart). Regisseur Urs Schleif setzte Themen wie die Sehnsucht nach Gemeinschaft und persönlicher Freiheit oder die Kraft der Musik so mitreißend um, dass das Publikum am Ende die musikalische und schauspielerische Leistung der Darstellerinnen und Darsteller mit stehendem Applaus feierte.
Der erfolgreiche Dirigent Daniel Daréus (Mathias Weis) kommt nach einem Zusammenbruch in sein kleines Heimatdorf Ljusaker zurück. Dort übernimmt er als Kantor auf Probe die Leitung des Kirchenchores und findet dank seiner unkonventionellen Unterrichtsmethoden Zugang zu den eigenwilligen Einheimischen. Der gemeinsame Gesang schafft neuen Zusammenhalt. Regisseur Urs Schleif setzt die gegensätzlichen Persönlichkeiten der Dorfgesellschaft so meisterhaft und authentisch in Szene, dass es immer wieder Szenenapplaus gibt.
Der Pfarrer fühlt sich durch die Beliebtheit des Kantors bedroht
Das Stück stellt die grundverschiedenen Akteure im Kirchenchor und ihre Familien vor, den geistig behinderten Tore (Frank Habatsch) etwa. Oder die begabte Sängerin Gabriella (Isabell Lang) aus zerrütteter Familie, deren gewalttätiger Mann Conny (Stefan Heidelberg) sie immer wieder von der Chorprobe wegholt und der sogar Daniel zusammenschlägt.
Pfarrer Stig Berggren (Carsten Ceming) sieht von der Beliebtheit des beliebten Kantors bald sein eigenes Ansehen untergraben, die Ehe mit seiner Frau Inger (Julia Rüfer) gerät in eine Krise. Auf Grundlage von Verleumdungen entlässt der Pfarrer Stig den Chorleiter noch vor Ablauf der Probezeit. Doch die Singgemeinschaft steht weiter hinter Daniel. Arne (Marco Weber) meldet den Chor zum Gesangswettbewerb "Let the Peoples Sing" in Österreich an.
Während der Chor am Ende des Stücks auf der Innsbrucker Bühne mit Solistin Gabriella ohne den Chorleiter seinen Wettkampfbeitrag stimmgewaltig vorträgt, wird vor der Bühne, am Rand des Geschehens, Daniels Tod stilisiert dargestellt.
Bis zur Dernière am Sonntag, 14. August, sind viele weitere Aufführungen geplant. Termine und Buchungsmöglichkeiten auf www.scherenburgfestspiele.de