
Das unbeugsame gallische Dorf heißt Wördsburch, die römischen Garnisonen Silvanum, Scheurebrum, Rieslania und Müllrum-Thurgia. Wir befinden uns in "Asterix uff Meefränggisch", der Nachdichtung von Kai Fraass, Gunther Schunk und Hans-Dieter Wolf. Der jüngste Band "Asterix un di Schbessartäuber" hat es auf Platz eins der Comic-Charts geschafft, und nun ist die Serie auch noch Gegenstand der Forschung geworden. Carena Barth, Absolventin des Masterstudienganges Fach- und Medienübersetzen an der Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt (FHWS), hat in ihrer Masterarbeit Sprache und Inhalte der Mundart-Bände untersucht. Sie wurde dafür ausgezeichnet von der Gesellschaft der Förderer und Freunde der FHWS. Im Interview erzählt sie, was sie herausgefunden hat.
Carena Barth: Ehrlich gesagt, nicht. Gunther Schunk, einer der Übersetzer, hat bei uns an der FH einen Vortrag gehalten, da bin ich erst auf das Thema aufmerksam geworden. Ich bin also kein Asterix-Fan aus der Kindheit.

Barth: Auf jeden Fall der mainfränkischen Version. Da habe ich oft geschmunzelt und gelacht. Wenn ich manche Witze erst auf den zweiten Blick verstanden habe. Oder erst, wenn ich sie laut ausgesprochen habe.
Barth: Ich glaube, dann ist es eher schwierig. Vor allem, wenn man manche Anspielungen nicht versteht, etwa auf bestimmte Orte in Würzburg.
Barth: Nein, gar nicht. Wenn man das gelesen hat, wundert das nicht. Das ist so witzig geschrieben, vor allem, wenn man aus der Region kommt.
Barth: Ich habe mir verschiedene Aspekte rausgesucht. Die Lautmalerei zum Beispiel. Ich habe Kategorien entwickelt und dafür eine Aufstellung gemacht: Französisch, Hochdeutsch und Mundart. So konnte ich schauen, wie was übersetzt wurde. Da werden zum Beispiel Lieder verwendet: Im Französischen "Massilia de mes amours", Hochdeutsch ist es "Massilia, Stadt meiner Träume" und im Franken-Asterix das Frankenlied: "Wohlauf, die Luft geht frisch und rein. . ." Da sieht man deutlich, dass es im Hochdeutschen wörtlich übersetzt wurde, in der Mundart-Version wurde es komplett anders adaptiert und kulturspezifisch zugeschnitten.
Barth: Ja, das sehe ich schon so. Das ist auch das Fazit meiner Masterarbeit: Es ist eine Transkreation, also eine kreative Übersetzung. Hier nochmal meinen größten Respekt an die Transkreatoren Gunther Schunk, Kai Fraass und Hans-Dieter Wolf.
Barth: Ich habe tatsächlich auch die Wortspiel-Witze untersucht. Die Übersetzer haben sich mit Verschiebungen beholfen: An manchen Stellen ist dann kein Witz, dafür einer an anderer Stelle, wo in der Originalversion keiner ist. Die Dichte der Witze ist also in etwa die gleiche.

Barth: Ehrlich gesagt, weiß ich das gar nicht, weil es dieses Jahr leider keine Überreichung gab. Ich hatte auch keinen Kontakt mit der Jury, die Auszeichnung ist mir nur zugeschickt worden. Es würde mich aber brennend interessieren, nach welchen Kriterien die Auswahl getroffen wurde!
Barth: Ich finde, das ist auf jeden Fall etwas, das die Menschen prägt, und es macht sie eher sympathisch, als dass es negativ auffällt.
Barth: Auf jeden Fall. Wenn man die Comics liest, wird einem nochmal vor Augen geführt, wie witzig manche Ausdrücke sind. Manche funktionieren auch nur im Dialekt.
Barth: Ich denke, wenn man längere Zeit hier lebt, kann man das auf jeden Fall lernen. Wenn man in der Kultur drin ist, bekommt man das automatisch mit. Ich merke das auf der Arbeit: Eine Kollegin, die aus Spanien stammt, verwendet immer öfter fränkische Ausdrücke.
Carena Barth, 28, stammt aus Breitbrunn in den Haßbergen. Sie arbeitet bei einem international tätigen Online-Großhandel. Nebenbei ist sie freiberuflich als Dolmetscherin und Übersetzerin tätig. Sie ist auch bei Gericht beeidigt, um etwa Urkunden zu übersetzen und zu beglaubigen.