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Würzburg
Sondengänger und Raubgräber im Fokus
Bis Donnerstag dreht sich in der Neuen Universität in Würzburg alles um Altertumskunde. Die Tagung schaut auch Sondengängern, Raubgräbern und Hehlern auf die Finger.
Der Bullenheimer Berg ist ein vor- und frühgeschichtliches Geländedenkmal zwischen Unter- und Mittelfranken. Der Tafelberg zählt zu den Zentren der Bronzezeit. Er zog auch viele Raubgräber an.
Foto: Uni Würzburg | Der Bullenheimer Berg ist ein vor- und frühgeschichtliches Geländedenkmal zwischen Unter- und Mittelfranken. Der Tafelberg zählt zu den Zentren der Bronzezeit. Er zog auch viele Raubgräber an.
Christine Jeske
 |  aktualisiert: 07.04.2020 12:31 Uhr

Von den Jägern und Sammlern, Kelten, Germanen, Römern bis zu den Franken - und den Raubgräbern der Gegenwart: Seit Montag dreht sich in der Universität Würzburg am Sanderring alles um Archäologie und Vor- und Frühgeschichte, Denkmalpflege - und "Illegale Archäologie".

Rund 400 Teilnehmer erwarten die Veranstalter der 85. Tagung des West- und Süddeutschen Verbandes für Altertumskunde (WSVA) und 24. des Mittel- und Ostdeutschen Verbandes für Altertumskunde (MOVA). Das Treffen, an dem auch Experten aus der Schweiz, aus Österreich, Frankreich und Tschechien angereist sind, findet in Kooperation mit der Uni Würzburg beziehungsweise dem Lehrstuhl für Vor- und Frühgeschichtliche Archäologie (Professor Frank Falkenstein) sowie dem Bayerischen und Baden-Württembergischen Landesamt für Denkmalpflege statt.  Würzburg liege an der Schnittstelle der Verbände, deshalb sei die Stadt ein idealer Ort für die größte archäologische Fachtagung im deutschsprachigen Raum, sagt WSVA-Vorsitzender Professor Claus Wolf.

Schwerpunktthema ist "Illegale Archäologie - Sondengänger". Das sei schon "eine Art Volkssport geworden", so Wolf. "Das Problem ist nicht, mit einer Sonde unterwegs zu sein, vielmehr dass sich ein großer Teil der Sondengänger nicht an Regeln und Gesetze hält. ", informiert Professor C. Sommer, Landeskonservator und Leiter der Abteilung "Praktische Denkmalpflege: Bodendenkmäler". Sie würden Funde oft nicht melden und versuchen, sie illegal zu verkaufen. Berühmtestes Beispiel ist die Himmelsscheibe von Nebra. Aber auch auf dem Bullenheimer Bergwaren Raubgräber unterwegs. Erst wenn Fachleute Kenntnis von einem Fund erhalten, sei eine Beurteilung möglich, so Sommer.

Infos zur Tagung
Der Besuch der Tagung in der Neuen Universität in Würzburg (Sanderring) ist mit Tageskarten möglich. Öffentlich ist am Mittwoch, 3. April, der Vortrag um 19 Uhr im Audimax von Ulrich Himmelmann über: "Stolzer Finder - alle Spuren zerstört? Der Schatzfund von Rülzheim und die Folgen für die Zusammenarbeit von Sondlern und Archäologie in Rheinland-Pfalz".
Eine Exkursion am Freitag, 5. April, führt zu jungsteinzeitlichen Befestigungen, römischen Lagern und romanischen Kirchen in der Region. Restkarten im Tagungsbüro.
Das Programm im Internet: www.wsva.net/media/wsva_wuerzburg_programm-2019.pdf
 
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