Von den Jägern und Sammlern, Kelten, Germanen, Römern bis zu den Franken - und den Raubgräbern der Gegenwart: Seit Montag dreht sich in der Universität Würzburg am Sanderring alles um Archäologie und Vor- und Frühgeschichte, Denkmalpflege - und "Illegale Archäologie".
Rund 400 Teilnehmer erwarten die Veranstalter der 85. Tagung des West- und Süddeutschen Verbandes für Altertumskunde (WSVA) und 24. des Mittel- und Ostdeutschen Verbandes für Altertumskunde (MOVA). Das Treffen, an dem auch Experten aus der Schweiz, aus Österreich, Frankreich und Tschechien angereist sind, findet in Kooperation mit der Uni Würzburg beziehungsweise dem Lehrstuhl für Vor- und Frühgeschichtliche Archäologie (Professor Frank Falkenstein) sowie dem Bayerischen und Baden-Württembergischen Landesamt für Denkmalpflege statt. Würzburg liege an der Schnittstelle der Verbände, deshalb sei die Stadt ein idealer Ort für die größte archäologische Fachtagung im deutschsprachigen Raum, sagt WSVA-Vorsitzender Professor Claus Wolf.
Schwerpunktthema ist "Illegale Archäologie - Sondengänger". Das sei schon "eine Art Volkssport geworden", so Wolf. "Das Problem ist nicht, mit einer Sonde unterwegs zu sein, vielmehr dass sich ein großer Teil der Sondengänger nicht an Regeln und Gesetze hält. ", informiert Professor C. Sommer, Landeskonservator und Leiter der Abteilung "Praktische Denkmalpflege: Bodendenkmäler". Sie würden Funde oft nicht melden und versuchen, sie illegal zu verkaufen. Berühmtestes Beispiel ist die Himmelsscheibe von Nebra. Aber auch auf dem Bullenheimer Bergwaren Raubgräber unterwegs. Erst wenn Fachleute Kenntnis von einem Fund erhalten, sei eine Beurteilung möglich, so Sommer.