Generalmusikdirektor Enrico Calesso wird im August 2025 das Mainfranken Theater Würzburg verlassen. Er werde das Angebot auf Verlängerung seines Vertrages nicht annehmen, heißt es in einer Pressemitteilung der Stadt Würzburg. Calesso ist seit der Spielzeit 2011/2012 Generalmusikdirektor (GMD) in Würzburg. Sein Engagement wurde zweimal verlängert, der aktuelle Dienstvertrag des 48-Jährigen läuft noch zwei Jahre. Eine Findungskommission soll laut Stadt baldmöglichst mit der Suche einer Nachfolgerin oder eines Nachfolgers beginnen.
Wegen der vertraglichen Regelungen müsse über eine Fortsetzung von Calessos Engagement in diesem Sommer entschieden werden, heißt es in der Mitteilung. Er habe sich entschlossen, sich neuen künstlerischen Herausforderungen zuzuwenden, wird der Generalmusikdirektor zitiert: "Diese Entscheidung fiel mir sehr schwer, da ich mich allen Kolleginnen und Kollegen im Haus sowie den von mir sehr geliebten Würzburgerinnen und Würzburgern tief verbunden fühle."
Kulturreferent Achim Könneke äußerte Verständnis für Calessos Beweggründe - und großes Bedauern: "Unter seiner Leitung hat sich die Musik - also die Konzerte des Philharmonischen Orchesters und das Musiktheater - zum künstlerischen Herz unseres Theaters entwickelt." Der GMD sei darüber hinaus umworbener Gastdirigent in Österreich und Italien und somit der wichtigste internationale Botschafter der Musik- und Kulturstadt Würzburg.
Der "Chefdiplomat in Sachen Musik" wird dem Weg zum Staatstheater nicht mitgehen
Oberbürgermeister Christian Schuchardt ergänzte: "Würzburg verliert mit Enrico Calesso leider auch eine herausragende Persönlichkeit, die nicht nur im Theater und Orchester, sondern in der breiten Stadtgesellschaft als Mensch und Kollege sehr beliebt ist."
Intendant Markus Trabusch sagte, Enrico Calesso werde bis 2025 eine bemerkenswert erfolgreiche Ära des Mainfranken Theaters in Musiktheater und Konzert geprägt haben. "Unvergesslich wird mir unsere Zusammenarbeit bei Verdis 'Rigoletto' bleiben, die für mich ein Glücksfall in der Zusammenarbeit von Szene und Musik in der Oper darstellte."
Der Geschäftsführende Direktor des Theaters, Dirk Terwey, würdigte Calesso als Glücksfall für das Mainfranken Theater und "Chefdiplomat in Sachen Musik". Er habe durch seine Arbeit neue qualitative Maßstäbe gesetzt. "Ich bedaure sehr, dass wir ihn auf unserem Weg zum Staatstheater bald nicht mehr an unserer Seite haben werden."