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Nürnberg/Würzburg
Rückzieher von Würzburger Veranstalter Argo nach Protesten: Pantera tritt doch nicht bei Rock im Park auf
Trotz Gegenwind aus Politik und Sozialen Netzwerken hatte Argo zunächst am Auftritt der Metalband festgehalten. Nun aber kam das Aus. Das sind die ersten Reaktionen.
Phil Anselmo, Sänger der Metalband  Pantera, bei einem Auftritt 2022 in Toluca, Mexico.
Foto: Future Publishing/ Getty Images | Phil Anselmo, Sänger der Metalband  Pantera, bei einem Auftritt 2022 in Toluca, Mexico.
Mathias Wiedemann
 |  aktualisiert: 08.02.2024 11:17 Uhr

In einem kurzen Statement hat der Würzburger Veranstalter Argo Konzerte bekanntgegeben, dass die Band Pantera mit dem umstrittenen Sänger Phil Anselmo nun doch nicht bei den Festivals Rock im Park in Nürnberg und Rock am Ring auftreten wird. Argo hatte nach Rassismus-Vorwürfen gegen Anselmo und trotz heftiger Proteste aus der Politik und in den Sozialen Netzwerken zunächst an Pantera festgehalten. Jetzt entschied man sich um.

Die Metalband Pantera hatte sich 2003 aufgelöst und wollte unter anderem auf den beiden deutschen Festivals ihr Comeback feiern. Allerdings war Sänger Phil Anselmo immer wieder durch rassistische Äußerungen aufgefallen. Nach einem Soloauftritt in Kalifornien zeigte er 2016 auf der Bühne den "Hitlergruß" und brüllte den Slogan "White Power". Ein Video des Vorfalls, über 1,3 Millionen Mal aufgerufen, ist bis heute auf Youtube zu sehen.

Jüngst stimmten auch Die Toten Hosen in den Protest ein

Argo hatte zunächst an Pantera festgehalten: "Phil Anselmo hat sich mehrfach öffentlich für sein Verhalten und seine Aussagen entschuldigt. Wir haben daraufhin beschlossen, der Band Pantera eine Chance zu geben und somit unzähligen Rockfans den Traum zu erfüllen, das Werk von Pantera noch einmal live zu erleben", hieß es in einem Statement Anfang Januar.

Rock im Park 2022 auf dem Nürnberger Zeppelinfeld. In der Beurteilung der Band Pantera sind sich die Fans nicht immer einig.
Foto: Fabian Gebert | Rock im Park 2022 auf dem Nürnberger Zeppelinfeld. In der Beurteilung der Band Pantera sind sich die Fans nicht immer einig.

Doch der Protest ließ nicht nach: Vergangene Woche meldeten sich auch Die Toten Hosen, die ebenfalls für die Festivals gebucht sind, auf ihrer Facebook-Seite zu Wort: "Das Video, das den offensichtlich besoffenen Anselmo 2016 beim Hitler-Gruß und dem Rufen einer rassistischen Parole zeigt, ist abstoßend und widerlich. Auch wenn er sich bald danach für sein unterirdisches Verhalten entschuldigt hat und seitdem beteuert, dass er kein Rassist sei und aus seinem damaligen Verhalten gelernt habe, bleibt die Frage, wie glaubwürdig seine Entschuldigung ist."

Die ersten Reaktionen sind gemischt

Nun also der Rückzieher. Unter anderem auf Instagram schreibt Argo: "Die Band Pantera wird nicht wie angekündigt bei Rock im Park und Rock am Ring 2023 auftreten. In den letzten Wochen haben wir viele intensive Gespräche mit Künstler*innen, unseren Partner*innen und euch, den Festivalfans, geführt, uns mit der Kritik weiter gemeinsam auseinandergesetzt und uns dazu entschlossen, die Band aus dem Programm zu nehmen."

Die Reaktionen sind gemischt. Viele Kommentatoren loben die Entscheidung, manche kritisieren allerdings den späten Zeitpunkt: "Danke! Nächstes Mal sollte nicht so viel Druck nötig sein um Rassisten auszuschließen!" Viele andere sehen aber ein Einknicken vor der Cancel Culture: "Die Kultur der Verbote und des Kleinbeigeben". Und eine Userin fragt, warum die Band Limp Bizkit trotz ihrer Nähe zu Putin-Russland noch im Programm sei.

 
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