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Würzburg
Reihe "Einfach Mensch sein": Warum der nächste Termin im Sommer in der Wärmehalle der Posthalle stattfindet
Wichtige Reden zur Gegenwart – poetisch und musikalisch inszeniert: Die Reihe "Einfach Mensch sein" nähert sich auf ungewöhnliche Weise existenziellen Fragen.
Blick in die Wärmehalle in der Würzburger Posthalle im Januar 2021. Für das Konzert mit dem Then-Quartett wird der Ort eigens genau wieder so hergerichtet.
Foto: Fabian Gebert | Blick in die Wärmehalle in der Würzburger Posthalle im Januar 2021. Für das Konzert mit dem Then-Quartett wird der Ort eigens genau wieder so hergerichtet.
Mathias Wiedemann
 |  aktualisiert: 15.07.2024 09:40 Uhr

Die Würzburger Domschule hat eine Reihe ins Leben gerufen, in der wichtige Reden zur Gegenwart dramaturgisch und musikalisch umgesetzt werden. Der Titel "Einfach Mensch sein" bezieht sich auf die Rede der Publizistin Marina Weisband zum Holocaust-Gedenktag am 27. Januar 2021 im Bundestag.

Beim nächsten Termin am 3. Juli, 19 Uhr, wird es um die Dankesrede des indischen Nobelpreisträgers Amartya Sen zur Verleihung des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels 2020 gehen. Der 1933 geborene Wirtschaftswissenschaftler Sen  hat nachgewiesen, dass Ungleichheit, Rechtlosigkeit  und Autoritarismus für jede Gesellschaft wirtschaftlich schädlich sind. Er hat somit dem Humanismus eine unanfechtbare, faktenbasierte Grundlage verschafft.

Den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels 2020 konnte der Wirtschaftswissenschaftler Amartya Sen coronabedingt nur online entgegennehmen.
Foto: Arne Dedert, dpa | Den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels 2020 konnte der Wirtschaftswissenschaftler Amartya Sen coronabedingt nur online entgegennehmen.

In seiner Dankesrede widmet er sich dem Thema Armut: "In unserer Freiheit zum Streit, nicht am Wohlstand, zeigt sich wirklicher wirtschaftlicher Fortschritt", sagt Amartya Sen. Deshalb findet die Aufführung in der Wärmehalle der Bahnhofsmission in der Würzburger Posthalle statt – oder vielmehr an dem Ort, der in den Corona-Wintern 2020 und 2021 als Wärmehalle diente. Er wird eigens für den Termin wieder so hergestellt.

Michael Lindner-Jung, Leiter der Bahnhofsmission, ist von der Idee begeistert: "Was wir machen, ist immer schon Kultur. Aber dass hier jetzt auch ganz profiliert Kultur dargestellt wird, freut mich total. So wird auch sichtbar, wie viele Menschen hier gemeinsam etwas bewirkt haben." 

Das Then-Quartett mit (von links) Bernhard Stengele, Ulrich Pakusch, Philipp Reinheimer und Kai Christian Moritz
Foto: Then-Quartett | Das Then-Quartett mit (von links) Bernhard Stengele, Ulrich Pakusch, Philipp Reinheimer und Kai Christian Moritz

Die künstlerische Umsetzung liegt in Händen des Then-Quartetts mit Kai Christian Moritz, Ulrich Pakusch, Philipp Reinheimer und Bernhard Stengele, drei – singenden – Schauspielern und einem Musiker. Der Künstler Max Gehlhofen wird live dazu die Wände bemalen.

Die Rede Sens werde im Zentrum stehen, assoziativ ergänzt durch Songs von Bertolt Brecht, Jacques Brel und Pink Floyd sowie altindischen poetischen Texten, erklärt Bernhard Stengele: "So bekommt der Text eine Dreidimensionalität." Im 20. Jahrhundert sei die Schere zwischen Arm und Reich immer weiter aufgegangen: "Wir haben deshalb sehr bewusst die Wärmehalle gewählt."

Einfach.Mensch.Sein. - Streiten! Die Idee der Gerechtigkeit, Konzert mit dem Then-Quartett, 3. Juli, 19 Uhr, Posthalle Würzburg. Anmeldung noch möglich unter www.domschule-wuerzburg.de

 
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